Die nachstehende Grenzbegehung wurde im Original wiedergegeben. Es wurden keine Wortveränderungen vorgenommen. Der Schreiber dürfte Tscheche gewesen sein. Er war Mitglied der königlichen Landtafel.
Grenzbegehungen wurden bei Grenzstreitigkeiten zwischen den Herrschaften durchgeführt.
Abgeschritten wurden die Grenzen des königlichen Waldes, dem heutigen Gebiet von Gross-Aupa, Petzer und Kleinaupa.
Siehe hierzu auch "Die Landkarte des Globitz".

Von dem Bericht der böhmischen Königlichen Komission über die trautenauischen reservierten Wäldern, dat. 31.11.1694

Anno 1668 den 11. September: Bin Ich

Michael Rapfael Pfe, Cammerling bey der Königl: Landtaffel, mit bewilligung Ihrer Kay: May: Räthen, Und Unter Ambtleüthen bey der Königl: Landtaffel des Königreichs Böhmen; Ihrer Kay: May: Rath undt Königl: Procuratori, Herrn Christoph Norbert Knauth von Fahnenschirung, Zuhanden Ihrer Kay: May: in die hohe Trauttennauischeiezt vermeldt  Ihrer May: gehörge= und Zu dem Kuttenbergischen Bergkwerckh reservirteWälder, Umb willen die Granitz derselben, Undt die darinnen gemachte Schäden in augenschein Zunehmen, allwo der gelaits man geführt und gezaigt hat, geschickt worden; darin besagter Königlicher Procurator [1] Zu handen Ihrer Kay: May: gegenwerttigen 1668 stes Jahres den 26. January eingeführet ist, Wie es der Einführungs Titl in denen Himmelfarb Starosten Ambts=Registern sub lit: L: 20. mit mehrerm Zaiget. Alß nun Jch, mit dem Samuel Globitz von Biuzin, Landtmesser des Königreich Böhmen: der da ingleichen mit bewilligung der Königl: Herren Unterambtleüthe, vom Ambt der Königl: Landtaffel Zur außmessung der Notturfften nebst meiner Verschicket gewesen: І Wir auch mit dem Von der Königl: Bohaimbl: Cammer abgeordente, Und Von dem Königl: Procuratore [2] Bevollmächtigten Wentzln Rosa, des Königl: Fiscal ambts Adiuncto, in die Statt Trautenaw, Undt von dannen den 10. Septembris [3] auff Johannis Brun, ankhommen; hat der Bevollmächtigte Wentzl Rosa mit andern bey sich gehabten der Trauttenauischen Ihrer May: reservirten Hohen Gebürge, Und derselben Granitz khündigen Leüthen, Nembl: mit Gottfried Kopr Forschtmeistern, Und Melichor Kyslyng, beeden Raths verwandten Zu Trauttenaw, Danyeln Scheybel, Und Danieln Kirchenschlager, beeden ForschtKnechten Über die Hohe Wälder bestellten ForschtKnechten, Von Klein und Groß Auppa, Und andere mehr. p.  mich Cammerling Undt Landtmesser, Von Johannes Brun, an einem Bach hinauff, ad occidentem [4] , geführet, Und hart an selbigem Bach, Unß einen Grossen Buchenen Baum gezaigt, in solchem Baum ist ein tieff darein Verwachsener eyßerner Nagel, Und darauff diese litt: W.B.Z.D.  Und darunter Zwey Zweygen Creützweiß Clärlich zusehen gewesen, wieder bey diesem Buchenem Baum lieget ein Platter VierEcketer Hoher Stain, worauff seithwerts Zu dem Bach ein Wappen, Und darüber diese Litt: - W.B.Z.D. mit der Jahreszahl 1589: Zufinden; Auff der andern seithen selbigen Stains gen Schwartzenberg Zue, ist ein außgehaurener Stern, Und darüber litt : A.Z.S.S. Warbey haben die anwesende Leüthe gemeldet, daß der Buchene Baum Und der Stain ein wahre Granitz seye, Undt die Waldsteinische Gründe auff der Lincken seithen hinter dem Bach, Wie auch den Hohen, Schwartzenberg, genandten Berg, auff der Rechten seithen, Voneinander schaide; Von selbigem Johannis Bach, fahrt an eine Seite Hoch Und weit, gar nachendt an den Schwartzenbergischen Berg, Und ist dieser Bach selbiger seiten, dem Augenschein nach, ein Versen des Schwartzenberges; Welche Zwey Gränitz der Landtmesser in seiner Mappa sub [5] N°. 1° et 2°. an setzen thuet.

Alß Wir nun derley Gränitz besichtiget, ist zu Unß khommen ein Burggraf des Wohlgebohrnen Herrn Herrn Johann Jacobs de Waggi Freyherrn Von Adlerberg, (: titl :) nehst vielen andere Leüthen mehr, darunter aber, absonderlich diesen altbetagten Geörgen Hoffer, Tobia Knosel, Georgen Krauz, Caspar Fuckner, Undt Danyel Kuchel, altbetagte, wie auch Zweyen derley Waldt und Granitz khündigen ForschtKnechten; Demselbigen Burggrafen, Hab Ich, Und der Landtmesser die Ursach Unserer in die Wälder Ankhunfft oder einfahrt, entdecket, Und den, von der Königl: Landtaffel auß, gegebenen titulum, Offentlich vorgelesen; Und Ihne gefraget, ob Er dißfalls Vom H: de Waggiainigen Schriftlichen oder Mündtlichen Befehlich habe, Und ob Er nebst seinen Leüthen von der de Waggischen Seiten, der Granitz besichtig = Undt außmessung beywohnen wolte. Worauff Er Unß geantwortet, Er habe Zu diesem Ende Von seinem Herrn ein Schreiben, Imfall Wir etwas bedörffeten, daß Er Unß mit leüthen, Und sonsten an die Handt gehen, undt sambt diesen de Waggischen Leüthen, solcher der Granitz besichtig = Und Außmessung gegenwertig sein solle.

Warmit der Bevollmächtigte wohlzufrieden gewesen, Undt anbey gemeldet; Weilan alhier Umb Unterschiedliche Gründe Undt Granitz Zuthuen sein wirdt, daß ein Jeder beederseits, der Zehen Gebott Gottes sich erinnern, auff seine Seele gedencken, Undt was Ihme aigentlich Von dem Granitz wissendt ist, ohne einigen respect undt absehen, werden Umb gunst, noch Ungunst oder sonsten andere Ursachen willen, alles warhafftig aussage; Ingleichen habe Ich alle anwesende genugsamb, damit Sie, Unß auff die wahre Granitz führen solten, ermahnet.

Hernacher ist die de Waggische seithe wegen des Buchenen Baums Undt Granitzsteins befraget worden, Und darauff dieses gemeldet, daß es eine Wahre Granitz seye, Und die Gründe, Wie obvermeldt, Von einander schaide. Von dannen sind Wir gangen ad occidentem [6] neben dem Bach hinauff, dem Wasser entgegen, Undt hat der Landtmesser von selbigem Granitzstain Zumessen angefangen, dann auff denen Granitzen Umb Und Umb grosser undt Hohe Trauttenaurische Wälder Zufinden.

Und haben Unß also beede Fiscalich = Undt de Waggische theil geführet.

Auff der Rechtenhandt, Wie man hinauff ist gangen; stehet eine Bauden, Umb dieselben Herumb seind Wälder Undt Viehe Weyden, nit sehr groß, gen ein Viertel huben [7] , allda haben die de Waggischen Berichtet, daß die Bauden der Obrigkeit auff alten Bud Nembl: dem H: de Waggi gehöre an Fiscalischenseiten aber ist gemeldet worden, daß hiebeuw allezeit solche Bauden der Kaiserl: Forschtmaister Verdinget, Undt daß es eines HoltzKnechts baude gewesen, der H: de Waggi habe allererst ohngefähr vor 24 Jahren sich derselben angemasset, quo Jure, das seye Ihnen nicht wissendt.

Es ist aber Zusehen, daß Zuvor auff dem orthe ein Waldt gewesen, welcher außgehauet worden.

Alß Wir nun neben dem Johannis Bach hinauff sehr weit gangen, haben alle gesagt, daß der Bach an statt einer Granitz seye, Hernacher seind Wir auff dem orthe darüber khommen, allwo sichs Zuverlihren angefangen, Undt Wohinein underschiedliche Qualen fliessen, undt seindt folgendts in einen klainen thal gegen einen Berg gangen, biß auff flaches Landt zu einem Plätzig = gehauten Spitzigen schwartzen Stain, worauff gantz obenan, ein außgehawtes Creütz Zufinden ist, warzue einhölliglich beederseits gesaget, daß es eine Gränitz seye, Wie dann auch derselbe, grade Zu den Vorigen, darum Wir gangen, gezaiget; undt demselben der Landtmesser in seiner Mappa sub Nr. 3 ansetzen.

Nach deme, hat man die anwende leüthe gefraget, waß für gründe alhier sich scheiden; Welche geantworttet, daß der Ersten Granitz Nr. 2°. biß zu diesem Nr. 3°. wie weit wir nembl: gangen, seind auff der Linken handt Waldsteinische Gründe, auff der Rechten handt aber solten sein Ihrer Kay: May: Wälder Undt gebürg; Wie dann wahr, daß auff der Rechten handt ein hoher Undt weiter Schwartze berg stehet; Und aber es der Burggraf, daß Nembl: solcher Schwartzerberg Ihrer Kay: May: gehören sollte, nit gestehen wollen; sondern gesaget, daß der Berg dem H: de Waggi Erbrechtlich Zu stünde, und daß Ihm darauff die Landtaffel lautten thuebey ieztgemelten Granitzstein auff der Rechten seithen des Schwartzen Waldts, ist ein kleines Stücks Waldes, Vor Vielen Jahren außgehawet worden, Jetzt aber ist auff dem orthe eine kleine Wisen, Und thuen derselben an Heio Undt Viehe Wäyden geniessen, Zwey Waldsteinische Unterthanen. Adam Gir, Undt Reiffstern, Und Zahlen Jährlich dem H: de Waggi 7. krh. Jedoch meldet Danyel Scheybl gen 50 Jahr seines Alters, daß Von der Wisen wie auch von andern nachfolgenden mehr hiebeuw allezeit der Forschtmaister den Zins eingenohmmen; Weiter hat Adam Jantz, 38 Jahr seines Alters, von solchen Granitzstein berichtet, sein Vatter habe ihm gesagt, daß Zuvor eben auff selbigem orthe ein anderer Stain gestanden, Welchen Jemandt zerschlagen, Hernach aber seye an dessen statt dieser dahin gesezet worden; weiter seind Wir auff der Ebene gangen wohin Unß der Granitzstein gezaiget, Und seind abermahl Zu einem schwartzen hohen Plätzigen Umbgehaueten Gränitzstein, worauff gen Schwartzenberg oder SchwartzenWaldt zur /: dann der Hohe Berg also promiscue genennet wirdt: ist ein gantzer Kayserl: Zwey Khöpffeter Adler mit einer Cron und dieser Jahreszahl 1589: außgehaweter Zufinden; Auff der andren seithen ist Er gantz glatt ohne einigen Zeichen; Und hat der Landtmesser selbigen Gränitzstein in der Mappa Nr. 4. angesezt; Warbey die anwesende Leüthe abermahlen einhölliglich außgesaget haben, daß auf der linken seithen Waldsteinische Gründe, Undt auf der Rechtenhandt Ihrer Kay: May: Nembl: Schwartzenberg sein soll. Nahendt an solchem Gränitzstein ist aber mahlen ein feines Stück Wisen Undt Viehe Wayde, Und thuen selbige, die Waldtsteinische Underthanen Ingleichen gegen einem dem H: de Waggi erlegenden Zinß, geniessem, waß aber aigentlich die Jährliche Zinß außtragen, haben Wir nichts verläßliches einholen können.

Von selbigem Gränzstain, der da grade Ruchwarts gegen den Vorigen Sub Nr. 3°. Zaiget, seindt Wir weiter Zu einen, KleinSeiffenbach genandten = Und gen Occidentem [8] laufenden bachel khomben, Und neben demselben grade gingen tieff in den Waldt, biß auff ein flaches Veldt Zu einem Gräntzstein, Warbey Unß die anwesende leüthe beederseits berichtet haben, daß der Bach, KleinSeiffenbach annoch die Waldtsteinische Gründe Zur Lincke = den Kays: aber Schwartzenberg Zur rechten seiten, schaide; Biß Zu den Gränitzstein, Wie dann es auch also Augenscheinlich Zufinden ist; Undt hat der Landtmesser selbigen Gränitzstein in der Mappa Sub Nr. 5 angesezt.

Auff der Rechten handt des SchwartzenWaldes, allwo Vor Jahren ein Waldt gestanden, seind iezt etliche Stuckl Vällder Und Wisen, ohngefehr auff ein Viertel Hueben, Welche ein Waldsteinischer Bauer von Falckendorff geniessen = Undt eingezogenem Bericht nach, hieruw 1. ßß. Jährlich dem H: de Waggi zahlen thuet, Undt aber, Wie oben bey Dem Gränitzstein Sub Nr. 3° gemeldet, hiebevor solchen Zinß der Forschtmaister eingenohmen.

Dieser Stain, ist ein wahrer Gränitzstein, dessen eine seithe ist gegen dem andern Stain, Von welchem Wie neben dem Bach gangen, gewandet; Undt seind darauff zwey Zweig Kräntzweis ausgehawen cum litteris [9] W. B. Z. D. Undt die Jahreszahl 1589. auff der anderen seiten ist ein Stern mit litt: A. Z. S. S.

Solcher Gränitzstein Zeiget ab occidente [10] seithwerts ad Septentrionem [11] hinauff gen Schwartzenberg, Und seind Von dannen auff der Linkenhandt Wrchlaber oder Hohen Elber Gründe; Auff der Rechten aber ist der SchwartzeWaldt, Und nachdeme Wir Von dannen zimblich weit gegen dem Klainen, stradebergUnter, auß einem Spieglbrun, genandt Quall, Lauffendem Bächel hinauff gangen, haben Sie Unß in einem Bestraüch einen Jedoch Zerbrochenen Stain, gewisen, der da mit einer seithen gegen der Vorigen Gränitz, Von deme Wir gangen, mit der andern seithen aber Hinauff in den Schwartzenberg Zu besagten Spieglbrun, gezeiget hat, Und seind auff beeden seiten des Stains außgehawte Wappen, mit der Jahreszahl 1589. Wie in dem andern Von deme Wir ad Septentrionem [12] gangen seindt, Sub Nr. 5 Zusehen; Welchen der Landtmesser in der Mappa Sub Nr. 6 gestellt; Alß dann ist Von beederseits anwesenden leüthen geredet worden, daß solche Staine, Wahre Und Uhralte Gränitz seien.

von denen seind Wir Wieder einen sehr hohen Weeg hinauff durch Schwartzenwaldt, neben dem Bachl, Welches linker seits, die Wrchlaber oder Martzinower Gründe, Rechter seits aber den Kays: SchwartzenWaldt, schaidet, biß zu dem Ursprung desselben, nembl: Zu dem Spieglbrun, der damit dem Bächel für eine Granitz gehalten wirdt, Und in dem SchwartzenWaldt Lieget, gangen, Welches in der Mappa Sub Nr. 7° zufinden ist.

Von dem Brun seind Wir noch höher, sehr weit ad Septentrionem [13] ganz, biß auff flaches Landt, alda ist rechter seits der Schwartze Berg, oder der Ihre Mäy: reservirte Schwartze Waldt, das gehänck aber oder die Spitze des Schwartzenbergs auff der Linken handt, nach anzeig der Gränitzen, Undt der Gegenwertigen leuthe Berichts, gehört dem / titl : / H: Grafen Marzin, Undt etweliche nennen den Berg Undt das gehänck selbigen ohrts, nach dem Brun, einen Spiegelberg, allwo es der Landtmesser in der Mappa sub Nr. 8 annotiret hat; Selbigen orths auch die Strittige Wälder Zwischen Ihrer Kay: May: Und dem H: Graffen Marzin ihren Anfang haben; Alß dann haben Sie Unß auff der flache des Bergs weit geführet, biß Wir zu geflädeten Füchten ankhommen, die gegebenem Bericht nach, ingleichen wahre Granitz sein sollen, Welche der Landtmesser in der Mappa sub Nr. 9° gestellt hat.

Hernacher Haben Sie Unß weiter über einen KleinMaßWiesen genandten orth biß Bergunter Zu einem Silberbach genandten Bach, geführet, der in der Mappa sub Nr. 10 Zusehen ist; Alßdann seind Wir über einen kleinen auff Silberbach laufenden Bach bieß auff einen Bannen Wiesen genandten orth gangen, da finden sich Baüme Undt darauff grosse Alt = Verwachsene Creütze, welche der Leüthe Bericht gemäß, wahre Granitz sein sollen.

Wie dann auch einer auff den andern zeiget, Und sind daselbsten auf der Lincken handt Martzinische Gründe, auff der Rechten handt aber Ihrer Kay: May: reservirto gebürg.

Nahendt bey dem Bach Und Bannen Wise, stehen Zwey Bauden Und darbey Millich Gruben, warauß ein kleiner Quall entspringet, und auff Silberbach fallet, allda Haben die Leüth gemeldet, daß die Martzinischen Baweren weit über die Gränitzen in die Kay: Wäldern mit Holtz fällen Und Viehe Weyden biß Zu denen bauden, die in der Mappa Sub A. zufinden seindt, sich vergreiffen, Und daß der, auß der Millichgruben entstringende Quall, der Silberbrun sein soll, Und Umb der Ursachen Willen, auff der flache die Schwartzenberges, und seitwerts hinunter biß zu der Millichgruben Grossen thail Kayserlichen Waldes, zu dem Martzinischen Walde zugeaignet werden will, Wie es der Landtmesser Linea rubra, anfahendt von Nr. 8° . Über die grosse Naßwiesen biß Zu den Bauden Und Millichgruben A. und biß auf Sieben Kyppl, allwo annoch Sub Nr. 11°. ein verfaulter Stockh eines Baums stehet, Underzwage hat.

Eß melden aber die anwesende Leüthe, daß es wahre granitz sein, wohin Sie Unnß geführt, Und der Landtmesser die Schnur gezogen, Und daß die Martzinischen auß Irrthumb sich über solche Gränitzen einlassen, dann der Silberbrun oder Silberborn Unter der Bonnen Wiese, Wie in der Mappa sub lit: B. sich befindet.

Ihnen, daß hiebevor in denen örthern Umb Und Umb, die Kayßl: HoltzKnechte, das Holtz Zu Guettenbergischer Notturfft, gefället, und wo die bauden stehen, daß auch daselbsten Sie Holtzknechte gewohnet, wie nitwenigen, daß man Umb die bauden herumb hinter den Rothen streich, Von dem Kayserl: Forschtmaister das Holtz Verkauffet hat. Allermassen dann man auch in Augenschein, daß Warhaftig Vor Jahren, außgehawnne örther daselbst gewesen, iezt aber, doch nit überall, ein anderes Holtz gewachsen, Undt wachsen thuet, genohmen, ietziger zeit wirdt solche Bauden Von einem mit Nahmen Thomas Mitlimberger, bewohnet, dessen Weib Barbara berichtet, daß der Mann wegen der Religion flichtig worden, sein Vatter wehre ein Schwab Undt HoltzKnecht gewesen, Und habe auch darinnen gewohnet; Die anderte Baude seye darzue gebawet, Sie aber theten im winter nit in selbiger bauden, sondern im Dorffe wohnen.

Da Wier nun auf die Ebene des Schwartzenberges ankommen, Und aberwerts hintenter biß zu den Bauden gangen, aldar haben Unß die Leüth a parte Fisci [14] , auff der seiten, grosse mänge Undt Anzahl dürrer Undt grüne Baumen Untereinander gezeiget, die Baume seind Unweit Von der Erden Umb Und Umb geschtempt, und hat daß Stempen diesen Effect, daß ein Jeder also gestempter Baum, Verdorren Undt Verderben mueß, dann, die Wurtzel nach Und nach Verfaulen thuet, Welches hernach der Windt umbwürffet, die Baudner aber das Holtz Verbrauchen, Und kein anderes Junges nit mehrauff khommen Lassen, sondern auff diese Weise Viehetrifft = Undt wayden Ihnen machen, Und erweitern, Von selbigem Viehe aber, dem H: de Waggi ein gewisses zahlen müssen, Warvon Unten mit mehrern.

Wiedann alß Ich von den Gränitzen tieffer in die Wälder geführet worden allenthalben, wohin Wir Unß gewendet, schier die allerschönste Unzählige Stammen, also gestämpter gesehen Und gefunden haben, Welches wegen grosser mänge gar nit gezehlet werden khemmen, Und Von dem Landtmesser außzumessen Unmöglich gewesen, Undt zwar darumben, daß nit alle Bäume durchgehendt, sondern promiscue, also Zugerichtet sein, Welches auff Viel örthern dergestalt zwischen Grünen Stammen, auch dürre Wir gefunden, Undt zweiffels ohne Wann die Wälder durchgegangen Werden solten, noch mehr dessen auff anderen örthern gefunden werden möchte.

Massen dann, wo Wir hernacher weiter gangen sein, allenthalben dergleichen Schaden mehr Wahrgenohmmen haben. Warbey die Leüthe berichtet, daß die dürre Stammen, Von dem Stempen also Verderben Und Verdorren müssen.

Am 12. Septembris [15] hat man mich Undt den Landtmesser, weiter Von der Bonnen Wiese, einen sehr weiten Weeg im Walde neben einem Ochsenstall genandten, in der Mappa sub Nr. 12. befindtlichen, auff der Rechten Handt gelegenen Orth, geführt, Und sind Unter selbigen Weeg, gar kheine Granitzsteine oder zeichen mehr gefunden worden; Eß haben aber die Leüthe gemeldet. Daß allda die rechte Granitz gehet, Und daß biß dorthin, die Kayserliche Forscht Knechte, das Holtz Verkhauffet hetten, die Martzinische Bawren aber, theten in die Kayserlichen Wälder sehr eingereiffen, Und zwar so weit, wie es der Landtmesser in seiner Mappa von Nr. 11 biß 12. rubra linea Unterzogen hat; Von selbigem orth seindt wir baldt auff einen Berg, alwo lautter Khinholz wachset, Undt hernach auff einen Fuchßberg genanten Berg khommen, alß dann weiter in Khampf solchen Bergs gangen, biß auff die Spitze hinauff, Welches der Landmesser in der Mappa Meegzaiger in Schne, angesezt, Warbey die Leüthe berichtet, daß eine helffte sambt dem gehänchh auff der Lincken handt nacher Hohen Elbe, Und die andere Helffte auf der Rechten seithen auch mit dem gehänck stracks von dem Kampff anfahendt, Ihrer Kay: May: gehört.

In dieser Höhe des Bergs, haben Sie Unß geführet auff der Rechten Handt, dem Kampff nach, einen Schenck Wentzls borngenandten, Vom Landtmesser Sub Nr. 13 Signirten Brun Vorbey, Von dannen Über einem Teüffelsgrundt, Item Über Bornberg, biß auff zigen Rücken, wie solches in der Mappa Sub Nr. 14°. befindtlich, neben einen quellen Born genandten in der Mappa sub Nr. 15°. Specificirten Brun, Über eine Weiße Wiese die da in der Mappa sub Nr. 16. Zusehen, Undt zwar alles an Kampf der berge, biß Zu einem Schneekopffen genandten Berg, allhier haben abermahlen die Leüthe berichtet, daß eine Helffte der Berge Lincker seits Von dem Kampff, auff Hohen Elbe, Undt die anderte Helffte rechter seits eben Von dem Kampff, Ihrer Kay: May: gehöre; Eß haben auch ferners Sie anwesende Leüthe berichtet, daß die Martzinische Underthanen, auff dem Weisse Wiese genandten berg, das darauff befindtliche flache Landt, ansahendt stracks Vom Zigenrucken, biß anselbige stelle, allwo auff der Rechten Handt die eine seithen Ihren anfang hat, Ihnen Zuaignen wollen.

Hergegen aber berichten Sie, daß hiebevor die Kayßl: Baudner eine Helffte solcher flachen Erde genossen haben; Massen dann dem Augenschein nach, der Warheit gemäß zu sein scheinet, daß eben diese Helffte Ihrer May: gehören soll; denn Vom anfang des Khinholtzes, allenthalben nur die Kämpffe solcher Berge Gränitz gewesen sein; Undt weilen auff diesen Weisse Wißen gewandtem berg, kheine andere Granitz auff der seithen Zufinden, so folget darauß, daß ingleichen dieses Bergs Khampff, die Gründe schaiden solle.

Von selbigem Berg hat man Unß geführet Unter einen kleinen Schneekoppen, genandten in der Mappa sub Nr. 17 angesezten berg, biß zu dem anfang deß Bachs groß Auppa, oder Aupaborn genandt, der in der Mappa sub Nr. 18 befindlich ist, Und hier seinen Uhrsprung nimbt, so da gerade, in einen Erschröcklichen Und tieffen thal fallet; Dieser Thal aber lieget Zwischen denen Bergen Groß Und Klein Schneekoppen, allwo eine Hütten stehet, Warinnen Khupferwasser gemacht wirdt.

Und Unter dem Aupaborn daß die Martzinische Gründe ein End haben.

Weiters haben auch die Leüthe gemeldet, daß an der Rechten seithen, biß zu den thal Ihrer May: Und an der Lincken Martzinische Gründe sein, Und daß gleichwohl die Martzinischen Über diß noch ein Stückel des Schneekoppischen bergs, Wie auch die Gründe der Rechten seiten hinter Aupenborn, biß zu den grossen thal Untern grossen Schneekoppischenberg, haben wollen, wie es in der Mappa linea rubra Vermerckter Zu finden.

Dieses aber Rühret daher, daß Sie Martzinischen auff dem Berg Weisse wiese, die Gränitz nit an dem Kampff, sondern seithwerts an der Rechten handt haben, Und solche hernach Von solcher seiten Über einen thail des Kleinen Schneekoppens Umb den thal, biß untern Schneekoppen führen wollen, Eß ist aber daselbst khein Stain oder Merckzaichen Zu finden, sondern scheinet bey Augenschein der Gelegenheit viel Anderster Zusein; dann der kleine Schneekoppen ist sehr weit auff der Rechten seithen; Und Zum fall Von dannen die Gränitz Zu dem Grossen Schneekoppen gehen solte, müste es über den thal gehen; So ist auch die Aupa ein Hauptbach der hohen Ihrer May: reservirten gebürge, dergestalt aber der Warheit gemäß ist, daß Aupaborn, warauß obverstandenermassen, die Aupa Ihren Ursprung hat, eine Granitz seye, wie es ingleichen die anwesende Leüthe also angesaget; Von Aupaborn aber, fingen stracks an, Linckerseits SchaffGotzische zu der Herrschafft Kinast gehörige Gründe auff Schlesien Zue; Und alß man von Aupaborn auff grossen Schneekoppen Zue /: der da Vater allen andere der höchste Berg ist, undt einer Helffte desselben Linckerseits auff Schlesien, die andere aber Rechter seits in Böhmen gehöret :/ obzwar auff ebenem Lande, biß hart daran gegangen, Nichts destoweniger an Schlesischerseiten, ist ein grosser, Und an der andere Seithen noch grösserer thal; also aber respecta der thalen , ist das Ebene Landt, welches Nach Undt Nach Immer hoher Zu Grossen Schneekoppen sich erstrecket, gleichwohl ein Berg, Warbey die anwesende Leüthe gemeldet haben, daß eine Helffte des Ebeben Landts Undt respectine eines Niedrigen Bergs, auf der Linken seiten, dem H: Schaffgotsch, Und die andere Helffte Ihrer May: gehöret, dergestalt wie alle andere hiernach folgende berge, biß zu der Gränitz in der Mappa sub Nr. 25. nembl. Von dem Kampff Linkerseits auff Schlesien = Undt Rechter seits auff Böhmmen Zu stehet.

Also aber dem Augenschein Undt raiffen Verstandt nach, scheinet es Ungleich zu sein, daß die Martzinische Gründe, über Aupaborn biß Zu dem grossenSchneekoppen Umb den thal herumb Rechter seits gehen solten.

Undt haben ferners Berichtet Tobias Kneil, baudner beym Wasser Groß Aupa, Undt Geörge Hoffer von Marschendorff, daß ein Kayserlicher Forschtmeister Antonius Koch, auf selbigen örthern, allwo der Landtmesser die Schnur gezogen, Ihnen Granitz gezaiget, die Zeit wann es nehmbl: gewesen, seye Ihnen auß der Acht gefallen, es seye aber in gegenwarth Viel anderer leüthe, Und Kayserl. HoltzKnechte, geschehen, warunter Sie noch etliche, alß Petern Perkir, Georgen Herink, Und Georgen Leimer, gedencketen. Von dannen seind Wir geführet worden Über einen grossen Umdt Erschräcklichen Zwischen allen Riesenbergen, wie obvermeldt, den allerhöchsten Berg, worauff weder auff der Lincken = noch auf der Rechten seithen Khein anderer Weeg, sondern nur allein auf den Kampff des felßen, ein gar Enger Undt ungleicher Staig zufinden, Und seind Zum thail von grossen Stainen die Staffen gemacht, derselben die länge biß hinauff, des Landtmessers Außmessung nach, Über 800 Ellen außtraget, daß Wir also mit Gottes Hülffe gleichwohl auff den Schneekoppenberg, Jedoch mit grosser gefahr Unseres Lebens, gestiegen, dann Zum fall einer etwaß Wenig auf die seithen, etwann auß Schwachheit des Khopffs Undt Schwindels, abweichen, oder aber daß der Windt anstossen thete, auff Kleine Stückhe sich zerschlagen müste; Alß Wir nun gantz hinauff khomben, es hat oben khalt geschneibet, wie im Winter; Und ist solcher berg in der Mappa sub Nr. 20. Zufinden, warauff  gantz oben an, auf der Spitze eine Neue Klaine Cappel, der H: Schaffgotz´ aufrichten Lassen, die da halb in Schlesien, Undt halb in Böhmen stehet, Und ist selbte noch nit geweyhet, Gott wolle dem Bischoffen der Sie mahl weyhen wirdt, hinauff, Und wieder herunter helffen; sonsten aber ist der berg oben gar mit kheinem Holtz bewachsen; Von dem Berg seind Wir gangen auff der andere seithen hienunter ad orientes, Und seind khommen auff ein Wenig flaches Landt, daselbst ist ein dicker Nebl entstanden; Und Zugleich geregnet, auch geschneibet, daß khaumb einer den andere sehen khönnen, Und hat niemandt Von denen anwesenden Leüthen, weiter auff kheinen Weeg treffen mögen.

Unter dessen aber, ist der Abendt Verhanden gewesen, Und wir als nolentes volentes, in einen erschräcklichen thal leben genandt, herunter steigen müssen, warinnen ein kleiner Lebenbach titulirte bach, lauffet; Und haben daselbten eine bauden, darinnen Georg Waß [16] wohnet, angetroffen, sind auch über die Nacht aldorten geblieben; Eß ist aber in der Nacht ein grausamber Windt /: danach ein Jeder glauben thete, daß Unmöglich seye, in einem so erschräklichem Thal :/ entstanden, Undt die Thör, Wo Wir alle gerastet, samt den Eyßernen Panthen loßgemacht, Wir aber anderster Unß nit eingebildet, dann daß die Völlige bauden sambt Unß, Vom Winde Übertragen würde.

In dem thal wo Wir gangen seind, sind ingleichen sehr viel grüner Undt dürer, Unten rundtlicht gestempte bäume, waruw, wie obüermeldt, der baum Verdorren muß, andere bäume aber sind untergebrennet, Und haben dißfalls die leüth diese Nachricht gegeben, daß die baudner auß den bäumen durch das Feürer das Pech herauß zihen, Und mueß ingleichen darvon der baum Verderben.

Am 13. Septembris [17] sind Wir abermahlen über einen Grausamben berg, Füchtigberg genandt, gangen, neben einer Bauden Georgen Holers, warbey eine Clause befindlich, Zu einer andere bauden des Sebastian Sohlirenders, zu der dritten des Georg Pischls, biß Zu der Vierten des Thobias Kleinwächters, die da auff denen Schlesische Gräntzen stehe, Von danen aber hat man Zurückh müssen gehen, auff Schneekoppen Zue, allwo der Landtmesser, abermalhen zumessen angefangen, wie weit Unß die leüth geführet haben, Zur linkenhandt von Schneekoppen seind gründe des Schaffgotz´, Zur Rechten aber Ihrer Kay: May: Wälder Undt gebürg, biß zu denen dreyen grossen, auff der Erden liegenden Gränitzsteinen; warunter an den Ersten Sub Nr. 21. sind außgehaurete Litt: C.E.G.G. Und darunter die Jahreszahl 1665: An den Anderten alten Stain Sub Nr. 22. ist bloß die Jahreszahl 1575: zufinden; An den dritten ist oben außngehauren die Jahreszahl 1665: und die quer über auff einer seithen litt: C.L.S.G.: Und auff der andere seithen: H.1.5. C. In der mitten aber diese wörter Gränitz Zwischen Khinast, und Schmidberg, wie es in der Mappa sub Nr. 23. Zusehen, Und nehmen ihren anfang Von derley Stainen, Zur Linken Handt, die Schmiedbergisch Tscherninische [18] Gründe, Zur Rechten aber nacheinander die Kayserliche gebürge.

Von diesen dreyen Gränitzen, ist man khommen Zu einem alten Gränitzstein, worauff ein auß gehaurenes Creütz, Wie es in der Mappa sub Nr. 24. Zufinden.

Folgents seind Wir auff dem Kampff eines gegen Schmidberg ligenden Bergs, biß Zu einer sehr grossen Pletzigen = Und Vieräcketgehauten  = bey dem Weeg gegen einer bauden über hochstehenden Gränitzstein khommen, Welche bauden man tituliret Gräntzbauden; Eß ist aber der Stain gen Schlesien sehr genaigt, welcher ins khünfftig leicht auß der Erden gebracht= Undt außgewältzet werden khönte; Auff einer seithen desselben, gegen der Bauden Undt den Kays: gebürg, ist ein außgehaurter Kayserlicher Zweykhöpfeter Adler, mit der Cron, darüber diese lit: R. 2 us Undt darunter wiederumb R.Z. us auf der anderen seithen ist ein Wappen mit Zweyen Helmen Und Cronen, in einer Cron steht ein Lamb, Und in der Andere ein Greiff, Zu dem Wappen sind ingleichen zwey Greiffe, ohne fligeln, Und gegeneinander Creützweis 4. Straifen, mit litt: H.S.S.F.H. auff der seithen ist die Jahrzahl 1602 auff denen gantz Schmahlen seithen aber, ist bloß die Jahrzahl 1602; An der Lincken handt, seind Schmidbergisch = Tscherninische, Und an der Rechten, Ihrer May. Wälder, Und ist in der Mappa sub Nr. 25 befindtlich. In selbigen örtheren seind obermahl gefunden worden sehr Viel Untenherumb gestempte Stammen Holtzes Unzählich, Und zwar Zu obbesagtem Ende, Nembl. daß das Holtz faulen Und dergestalt die Baudner Ihre Viehetrifft erweitern mögen; Unweit Von solchem Granitzstain, Wir obvermeldt, steht eine Bauden des Thobias Kleinwechters, Und hart darbey ist eine andere Neüe außgebaute Bauden; Warinnen einer mit Nahmen Braunecker wohnet; Undt alß der Kleinwechter Von dem Vollmächtigten befragt worden, wer Ihn eingewilliget habe, die Neüe Bauden im Kayserl: Walde auffzurichten; Ist Ihme Zur antwort worden, Er habe einen Haußgenossen angenohmmen, und Ihm Consentirt solche auffzubauen; Deme dann der Vollmächtigte ferners zugeredet, daß Er dessen nicht mächtig gewesen;

Er hat aber darauff einen brieff in Originale sub dato 11. May 1632: vorgezeiget, Warinnen diß gestanden, daß der Kays. Forschtmaister selbezeit Niclaß Julisch von Schäzpach [19] , dem Paulen Palmer ForschtKnechten einwillig thue, nur bauden nach an denen Schlesischen Gränitzen mit einem Stalle für etlich Stückh Vieh, auffzubauen, damit Er seiner Pflichte Umb so Viel besser eingenügen laisten khönte, daß Er es bey der Königl: Höh: Cammer Verantworten wolte, waß Er aber hirvon abzurichten haben wurde, dasselbe solle an seiner ForschtKnechts besoldung abgezogen werden. Ferners hat gedachter Kleinwechter angesaget, daß seines Weibs Vatter Undt Großvatter Von Saltzburg gebürtig gewesen, Und nebst anderen dorthin khommen seye, sein Vatter aber wäre auß Schlesien, der dazu Milotin [20] Müller gewesen, Und dieser Kleinwechter Zuseinen befreündten in diese baude khommen seye, sich alß dann daselbten eingeheürrathet, Und Von dem SchwiegerVatter selbte bauden, welche Er anfangs von dem Paul Palmer gehabt, erkauffet habe; Den selben Brieff hat der Vollmächtigte also bald abschreiben lassen, die abschrift dem baudner verlassen, Und das Originale Zu sich genohmen, mich aber beynebenst gebetten, damit Ich das Originale Umb khünfftiger dessen Gedächtnis willen, Undt zugewisser Fiscalichen Notturfft oben an prasentiren, Undt anbey meinen Nahmen Unterschreiben wolte, welches Ich gethan habe den 13. Septembris [21] A: 1668.

Von solcher Granitz haben Wir Unß ein wenig auf die rechte seiten gelencket, wohin Unß der Stain gezaiget, Undt sindt gangen nacheinander Zimblich weit, biß Zu einem Gränitzstein, der da dem Vorigen in der grösse, Und sonsten gantz gleich gewesen, Wie es in der Mappa sub Nr. 26. Zufinden; darauff gegen den Kayserl: Wäldern, ist ein Zweyköpffeter Adler mit der Cron Und lit: R.2.us auff der andere seithen gegen Schlesien, ein Wappen cum lit:a wie auff dem andere Sub Nr. 25. auff den Schmahlen seithen aber ist bloß die Jahrzahl 1602: zufinden, auff der Linken handt sindt Tzierninische Gründe, undt auff der Rechten die Kays: Gebürg.

Von dannen hat man Unß geführet an einem sehr weiten wagen Weege, der da genennet wird, Eyßenweeg, biß auff einen sehr Langen ad meridiem [22] sicher strockhenen Berg, darunter lieget ein grosses de Waggisches dorff Kholben genandt;  Warbey haben die Leüth gemeldet, daß biß dorthin die Tscherninisch = oder Schmidtbergische Gründe, seits halben sich enden, Und daß dieser Weeg eine Gränitz seye, Auff der Rechten seiten sind nacheinander die Kay: reservirte Wälder.

Alß Wir nun weiter auff diesen Weeg gehen wollen Umb willen man kheinen Gränitzstein alda gefunden, haben die de Waggischen berichtet, daß tiefer hin Kheine Kayerl: Wälder nit mehr sein, sondern dem de Waggi zu besagtem dorff gehören; Und aber Wir von dem Eyßenweeg, Zur rechten Handt ad Meridiem [23] dem Kampff nach, Unß wenden, Und alldorten biß über den Galgenberg, genandten berg, Zu dem Bach Auppa, Granitzsteine gefunden werden müssen, die Linckhe seite wehre de Waggisch, Und die Rechte Kayserisch.

Undt obzwar Wir anfangs ein bedencken getragen, Von dem Eyßenweeg Zur rechten handt, auß Ursachen, daß man kheinen Granitzstein, der dahin gezeigt hette, nit gefunden, Unß abzuwenden; So haben dannoch die Leüthe a Parte Fisci [24] ahhirmiret, daß die Gränitz des bergs, dem Khampff nach, Zufinden sein; darauff Wir Von solchen Weeg Zwar gewichen, Unterdessen aber dorten eine kleine fichten gezaichnet, Und hart daran einen Plätzigen Stein anlegen Lassen; Wie es der Landtmesser in der Mappa sub Nr. 27. angesezet hat.

Alß dann sind Wir gar Weit dem Khampff nach, gegangen, Und Zu einer Von alters her mit Creütze gezaichneter Fichten, hernacher Wieder Zu einer andern mit Creütze ingleichen gen Kay: Wälder Signirten, khommen, welche, dem bericht nach, die Gränitz Zaichen sein sollen, Und sindt selbte in der Mappa sub Nr. 28. befindlich.

Undt alß Wir dem Kampff nach, tieffer hinein gangen, ist ein Gränitzstein, mit einem darauff außgehaurtem Creütze gefunden worden, welcher in der Mappa ad Nr. 29. zusehen.

Zur Linkenhandt des Kampfs, sind die de Waggischen Gründe; zur Rechten aber die Kays: Wälder.

Bey dem Weeg, in solchen Kays: Waldern sind Zufinden Underschiedliche alte khale plätze, allwohin man das Viehe nit treiben thuet, anbey wachset dückhzusamben ein schönes holtz; wohin aber das Viehe getrieben wirdt, wachset nichts; Und khan nit; dann sobaldt ein kleines Baümel auffkhombt, bepeissen es die Ziegen, Von oben her, deren die Baudner grosse mänge haben, Gestaltsamb Viel bepiessene schöne Junge Bäume man gesehen, die da alle Zu nichte khommen müssen. Item hat man an selbigem Weeg in Kayserl: Wäldern ohne Vorwissen deß Forschtmaisters 5 ½ Claffter gemachten Holtzes gefunden, Und haben die de Waggischen solches Zuhanden Ihrer May: dem Forschtmaister zubezahlen sich Erklärt.

Weiter haben Wir desselben Tages, Wegen eingefallenen Regenwetters, Undt Abentszeit, nit mehr gehen mögen, sondern in einer, in Grausamen an der Kleiner Auppa gelegenem thal, stehender Chalupen des Danyel Kirchenschlagers, dessen Vatter dem Bericht nach, über die dahin khommene HoltzKnechte Triftmeister [25] gewesen, bleiben müssen.

Den 14. Septembris [26] hat man Unß Von solcher Granitz, dem Khampff nach, eines langen bergs geführet, Und sind khommen auff einen berg, der da Galgenberg genennet wirdt, alldorten haben Unß die de Waggischen einen in einen Gräblein Zugedeckten Stein gewisen, darauff ein außgehaurtes Creütz gewesen, da haben die anwesende Leüthe gesagt, daß es ein wahrer Gränitzstein ist, Jedoch daß selbigen Stain Jemandt Von seinen Rechten Unß gewisenen orth außgewältzet, Undt ist in der Mappa das orth sub Nr. 30 Zufinden; Eß haben zwar die de Waggischen ein orth gezaiget, mit meldung, daß Er zuvor dorten gelegen; Der Vollmächtigte aber hat es nit gestehen wollen, daß der Stein an selbten orthe hirbevor gelegen seye, Bevorab, weilen die de Waggischen selbst, auff den Eyzßenweeg bekhennet haben, daß Von solchem Weg die Granitz wäre, dem Khampf nach, biß zu dem Fluß Auppa, welches zwar bißhero alsogefunden worden; Dieser Stein aber Von dem Khampff des Bergs Galgenbergs Weit hinunter zur rechten seithen gelegen ist.

Hingegen haben es die de Waggischen Wiedersprochen, Und Zwey Dewaggische Unterthanen Von Marschow Undt Marschendorff, nembl: Hansen Schnabel bey 70 = Undt Jacoben Hindel bey 77 Jahren, Vorgestellt, Welche zwar, daß der Stein eine wahre Granitz, Und selbiger orthen, Wo Sie Dewaggischen gezeigt haben, Von Menschens Gedächtnis, gelegen seye, affirmiret; Jedoch nach deme Sie genugsamb, die Warheit zureden, Undt Ihre Seelen nit Zutterführen, Und daß Sie es mit Jurament beteüwen [27] müsten, erinnert, Undt alß dann befraget worden, die aygentliche Ursach Ihrer wissenschafft Zusagen, haben Sie Vor meiner, Undt des Landtmessers, bekhennet, nembl: Hanß Schnabel, Er habe es Von seinem GroßVattern gehört, daß der Stein, ein wahrer Gränitzstein seye, ob aber derselbe auff dem ohrt, wohin die Dewaggischen gezaiget, gelegen habe, khönte Er es nit beiahen; Der andere hat diß bekhennet, Er habe den Stein in besagtem Grablein schon Von 12. Jahren liegen gesehen, khönte es aber auch mit guettem gewissen nit ahhir mire, daß Er vor Jahren anselbigen orthe gelegen.

Entgegen haben die Leüthe a Parte Fisci [28] gesagt, daß der Stein Vor Jahren auff dem Khampff des Bergs gestanden, Undt stehen soll, Undt wirdt derselbe in der Mappa sub lit E angesezt.

Es haben auch ferners die Leüthe gemeldet, daß Vor Jahren der Berg ein Nahmen gehabt habe, ein alter Berg;  Indeme aber einer Hernach sich darinnen auffgehenckt, Von selbiger Zeit titulirte man Ihm Galgenberg.

Undt weilen der Gränitzstein wie obvermeldet, ist außgewälzt worden, Und man dahero nit wissen khönnen, an Welchem orthe Er eigentlich gelegen, auch wohin gezaigt, Haben die Dewaggischen mich Undt den Landtmesser, Von dannen auff die rechte seiten des Galgenbergs hinunter führen wollen, die andere aber der Gränitz khündige leüthe, Indem Sie wegen des Burggraffen alsnägetragen, die warheit Zusagen, habe haimblich Zuverstehen geben, daß alldorten, wohin der Burggraf Und seine Leüthe führen wollen, kheine Gränitz seye, sondern grade dem Khampff nach, biß Uf Aupa Zufinden währen; Darauff Wir den Burggraffen Und seine leüthe gefraget haben, ob dann dorten, wohin Sie gehen wollen, einige Gränitzsteine sein, Eß ist Unß hierüber Zur Antwort worden, daß zwar dorten kheine zufinden, Sie wisseten aber, daß selbiger orthen die Granitz gehen sollten, Undt es sey ein Stein darauff man khommen müste, derselbe Haiße Blaurenstein, Welcher in der Mappa sub lit: C. zufinden; Und stehet derselbe Stein weit hirvon, nahend beym Schwartzenberg; Warbey der Burggraff auff ainigen Instruction des Forscht Knechts, Jedoch ohne Vorwissen derselben sich bezogen; Der Fiscalische Bevollmächtigte aber, der da eine gewisse Nachricht Von denen Gränitzen auff dem Khampfe des Galgenbergs, schon gehabt;  Ihme Burggraffen hierauf geantwortet hat, Er wollte wissen, ob noch andere Gränitz mehr auff dem Galgenberg Zufinden wären.

Warauff Wir dann Von dem Galgenberg am Kampffe linckerseits hinunter gangen, Undt Zu eines Baums Stockh khommen, davon Zacharias Jantsch bericht gethan, nembl: daß sein SchwiegerVatter Friedrich Schmidt, Vor 8. Jahren ihme einen, damahls noch stehenden, Undt ein außgehawtes [29] Creütz habenden baum, gezeüget, mit Verrmelden, daß es ein Granitzbaum seye, Jetzt aber ist nur ein Stockh, wehr denselben gefället hat niemandt nichts darvon wissen wollen, Und wirdt Sub lit : D. in der Mappa derselbe angesezt.

Ferners von dem Stockh am Kampffe des Galgenbergs seindt Wir fortgegangen, Undt Zu einem wohl auff 1 ½ Elle Langen, Jedoch auß seinem orthe außgewältzten Gränitzstein khommen, darauff 3 außgehawte [30] Creütze, Und selbiger in der Mappa sub Nr. 31. befindlich ist.

Von solchen Stein haben die Kayserl: ForschtKnechte gesagt, daß Er ein wahrer Gränitzstein seye, Und daß ihn allererst Vor einem Jahr Jemand auß seinem orthe verweltzet hat.

Eß hat in gleichen David Schnabl, der einen Erblichen Grundt Und ein theil des Bergs zur linken Seiten pohsediren thuet; angezeüget, daß sein Grundt nur Zu diesen Gräntzstein, Undt nit weiter sich erstrecket; auff der Rechten handt seind Kays: Wälder.

Auff dieser Rechten seithen des Waldts, seind sehr Viel Claffter Holtzeß gemacht; Warbey Wir gefraget, wessen der Waldt Undt das Holtz seye, Eß haben Unß hierauff die Kayserl: Forscht Knechte geantwortet, daß der gantze Wald zur selben Rechten handt, Ihro Kays: May: gehört, das gemachte Holtz aber, habe ein baudner Von dem Kayserl: Forschtmaister gekhaufft, Warzue der Baudner sich also gleich bekhennet.

Und die ForschtKnechte anbey gemeldet, daß Verwichener Jahren, allezeit die Kayserl: Forschtknechte, das Holtz daselbsten Verkaufft hetten; Der Devaggische Burggraf aber darzue den Kopff geschüttelt Undt geantwortet, daß es allererst Unlängsthin, der Kayserl: Forschtmaister Verkhauffe.

Undt alß Wir tieffer hinunter am Khampffe des Galgenbergs gang, hat man einen anderen in der Erde stehenden Granitzstein, mit einem, grade Zu dem Vorigen auff die Spitze des Galgenbergischen Khampffs, Zaigengendem Creütz; gefunden worden man weiter gangen, Und wieder zu dem dritten gleichmässig ein Creütz habendem, Undt Unß dahin zeigendem Granitzstein Khommen.

Von selbigem orthe seind Wir noch immerfort am Khampffe des Bergs durch einen düdem Waldt gangen.

Und den Vierten Stein mit einem Creütz; folgents aber nahendt am Apauischen Wasser, den Fünfften Stein mit 3. außgehauten Creützen, angetroffen; Welche allegesamben Undt einer auff den Andere zaiget, Undt zwar Ruckhwerts gegen die Spitze des Galgenbergs, Voran aber über den Fluß Auppa mit tunckel thal [31] . Und hat selbige der Landtmesser in der Mappa Sub Nr. 32. 33. 34. 35 Specificret. Hernacher hat man denen Devaggischen Vorgehalten, warumben Sie diese alle Gränitzsteine, Verschweigen = Undt Unß auff einen Ander Weeg führen wollen; Darauff Unß Zur Antwort worden, daß Sie die Staine für die wahren Granitz nit halten, sondern es wären bloß der Bauren Gränitzen, wegen der Viehe Weyden.

Es khan aber dem Augenschein Undt reiffenVerstandt nach, Ihr dergleichen antwort, khein Statt finden, Undt zwar darumben, daß der Galgenberg den langen berg berühret, Undt sindt beide, alß Wir nur einer; Welcher stracks Von dem Eysenweeg seinen anfang hat, ist durch Und durch ein Kampff, /: der die Gründe Voneinander schaidet :/ Und kheine Ebene Erden, nirgents Entzwischen, sondern baldt Höher, baldt wieder nidriger Zufinde dergestalt aber, weilen khene Gränitzsteins, die etwa Von dem Galgenberg auff die seithen Zeigeten, nit Verhanden sein, solte billich gedachter Kampff der allererste bey dem Apauischen Wasser sich endet, für eine Granitz gehalten werden; absonderlich darumben, daß auff dem Kampff des bergs noch andere Fünf Gränitzstaine Zufinden sein, Welche Grade nach dem Kampff auffeinander zeügen; die Staine aber, sindt wahre Gränitzen, wie es auß der Mappa ein Jedweder abnehmen khan.

Undt ist nicht auß der acht zulassen, daß besagter David Schnabel, welcher Zur linken seiten im thail des Bergs pohsediret, nichts mehr Über die Granitzen, seiner Erklärung nach, pratendiret; Hingegen aber Zur rechten handt, ist also baldt an denen Steinen Ihrer Mays: Waldt, worinnen Viel holtzgemacht, Und durch den Forschtmaister verkhaufft worden; Und sindt auch auff selbiger rechten Handt etliche bauden, darauß man die baudner, nembl: Andream Typlten, Undt Georgen Reichstein, beide altbetagte leüthe, hervor geruffet, Undt Wehme der Waldt, auff diesen rechten seiten des Galgenbergs Zustünde, gefraget. Welche hierauff geantwortet, Sie wiesseten nit anderst, dann daß Er Ihro May: gehöre, Sie Undt andere mehr hetten allemahl das Holtz Von dem Kayserl: Forschtmaister gekhauffet, Und noch uff dato Khauffen thuen.

Bin also ich, Undt der Landtmesser, so Viel der Augenschein Undt Außmessung mit sich bringet, Undt weilen die Gränitzsteine alle auffeinander Zeigen, dieser mainung, daß den Sub Nr. 30. Von seinem orth außgewältzte Stein, aygentlich auff der Spitze des Galgenbergischen Khampffs, allwo in der Mappa die lit: E. befindlich, stehen solte; Dergestalt aber mit  denem Übrigen sich Vergleichen thete; Dannenhero auß solcher der Sachen beschaffenheit, Undt weilen noch andere Steine mehr weiter sich befinden, das herfürkhombt, daß der Jenige Gränitzstein Sub Nr. 30. es seye Von wohmb es wölle, Von seinen Rechten orth abgewältzet worden; Undt solchem nach khönnen Kheine wahre Granitz daselbsten sein, wohin die Devaggischen Unß führen wollen, bevorab weilen Sie Unß Kheine Gränitzzaichen selbiger orthen weisen khönnen.

Waß nun dergestalt Von den Devaggischen, an Kayserl: Wäldern biß auff bleüenstein bewohnen werden will, solches in der Mappa mit einem Rothen Strich Sub Nr. 30 et lit: C. Zusehen.

Es haben Unß auch, Hanß Kolomat, seines Alters 85. Paul Gränitz 80. Jahre, beede Kayserl: Baudner, berichtet, daß der Stein auff den Galgenberg Sub Nr. 30. der im Grable gelegen, aygentlich ein Granitzstein seye, Undt daß er auff der Spitze selbigen bergs stehen soll, Und daß selben Jemandts hat herunter abwältzen müssen; Auch daß an obbesagtem Kampff, die Gränitz des Langenbergs, undt Galgenbergs Sub Nr. 30. Wie nitweniger, daß der Waldt schon Vermeldten Galgenbergs, zur Rechten handt, sambt denen bauden nahendt an Aupa Ihro Kay: May: gehöre, Und daß die bauden der Kays: HoltzKnechte Wohnungen sein. Warbey Sie noch dieselbige baudner, oder HoltzKnechte, denen die Bauden gehöret haben, genennet, nembl: Georgen Marckstein, Wolffen Grodt, Georgen Haß, Bernardten Behmische, Georgen Richter, Mattes Typpelten, Undt Stephan Entholler; Jetzt seind der bauden in Galgenberg 8. Und die 9. te ist Neürlich Zugebauet, Undt wären alle selbige Bauden auff der seithen geblieben, wie die Dewaggischen weysen wollen.

Es Leben auch iezt besagte 2. alte Männer bezeüget, daß die in denen Wäldern befindtliche bauden, sindt meistentheils der Kays: HoltzKnechte Wohnungen, doch, daß die Jahreinher, etliche dazue gebaurt wären worden.

Von dem Galgenberg sindt Wir khommen Zu dem Fluß Auppa, Undt hernacher über das Wasser, auff tunckelthal, wohin die Galgenbergs Gränitzen gezaiget, Undt sind in dem tunckelthalischen thal, neben dem Bach hinauffgangen, allwo auff der lincken handt ist ein nit sehr grosser berg, Lattenhiebl genandt; Eß haben aber die Devaggischen gesagt, daß Lattenhiebel auff der Rechten handt seye, Und derselbige auff der Lincken, wurde nit genannet Lattenhiebel, sondern Hüttenhübel.

Die andere aber haben es affirmiret [32] , daß der Berg Linckerseits lattenhübel [33] , haise.

Indeme haben Sie alle sich Zwar verglichen, daß der Nahmen Lattenhübel daherühre, daß man darauff die Latten Zu der Kirchen auff Marschendorff abgehawen, alß selbige gebawet worden; Jedoch scheuet es wahr zu sein, daß Lattenhiebel auff der Lincken handt seye, weilen der berg an sich selbsten ist, Undt mit dem Hintertheil die hohe Berge berühret.

Auff der Rechten handt ist ein hoher Berg, Undt wo die Devaggischen gemeldet haben, daß es Lattenhiebel heiße, ist nur ein Hiebel in dem gehende des hohen bergs; Zu diesem, eingeholtem bericht nach, soll der Berg linckerseits, nembl: Lattenhiebel, Zu der Kirchen nacher Marschau gehören, welches ingleichen wahrzusein scheinet, daß man Zur selben Kirch die Latten daselbsten gehauen, weilen Lattenholtz darauff wachset.

Alß Wir nun neben dem Bach in tunckelthal zimblich weit hinauff gangen, haben Wir denselben auff der Rechten handt gelassen, Undt seindt wieder umben Zu dem Berg, wo Lattenhiebel die hohe Gebürge berühret, gegangen, Undt aldar ist Unß gezaiget worden, ein grosser Plätziger Stein, gen 2. Ellen hoch, undt 1 ½ Elle breit, mit Vermelden, dass es ein rechter Gränitzstein seye, Welcher Unten bey der Erden mit einem Creütz gezaichnet wäre.

Wir aber die Wahrheit dessen wissen wollen, Und diesen nach solchen Stein, welchen kaumb etliche Knechte Umbrühren Khennen, außgraben Lassen, Und selbiges Creütz , Unten außgehaurener gefunden; Die Devaggischen haben den Stein, für kheinen Gränitzstein erkhennen wollen, sondern gemeldet, daß es nur ein Bauern Gränitz seye; In gedencken dar durch Ihre Vorige reden, samb die Granitz auff der Rechten handt, wie es in der Mappa rubra linea Unterzogen ist, gehen solten, Zubennanteln.

Eß ist aber reden nit glaubwürdig, dann der Stein den Augenschein Undt raiffen Verstandt nach, wohl für einen Gränitzstein zuhalten ist, weilen derselbe mit seiner Spitze aigentlich, Und Grade auff die andere Galgenbergische weiset; Und ist nahendt auff dem tunckelthalichen Bach, rechter seits, einer Clausa, Und anbey die bauden, aller HoltzKnechte gewohnet haben; Der Clausen in solchen reservirten Kay: Wäldern, sind in allen 16 Nemblichen Seiffen = oder Schwartzenbergets Clausa; Tunckelthal Clausa; Brückelthal Clausa, Hoffer [34] Clausa, Urlaßgrundts Clausa, Kleinbetzer Clausa, Großbetzer Clausa, Rießengrundt Clausa, Rauschen Grundts Clausa, Haupt Clausa; ob dem fluß Groß Appa, Löwen Clausa, Meßner Clausa, Füchtig Clausa, Kleine Auppe Clausa, Haupt Clausa auff der Klein Auppa.

Und die Clausen sind nichts anderst, dann kleine Tam, in den Thalern; Und alß man die Clausen Verstellet, haben die HolzKnechte hinter solchen Tam, das Wasser auffgehalten, so Viel dessen Vonnöthen gewesen, daß also eine Jede Clausen einen klainen Teücht, gleich war; Undt alß man hernachdie Notturfft daß Wassers zusamben auffgehalten, haben die HoltzKnechte Grosse Glötzer, dergleichen man Zu der SägMühl brauchet, in den Bach Unter die Clausen, oder aber in die Clausen, der gelegenheit nach eingewältzet, Und alß dann auff einmahl alle Clausen auffgethan, darauf aber die Klötzer, auff der Auppa, biß in die Elbe, Undt von dannen auff Guettenberg gebracht; Von welchen allen Unß gegenwerttige sowohl, alß andere in Wäldern wohnende Leüthe berichtet.

Damit Ich aber wieder dahin mich khere, Waruw Ich wegen der Clausen abgewichen bin, ist Zuwissen, weilen Zur rechten handt in tunckelthal [35] , albgleich eine Clausa verhanden ist, khan es einmahl nit sein, daß der Bawern [36] Gründe Und deren Wälder, über den Tunckelthaler bach, Undt über die Clausen soweit gehen, Und Hernacher allererst oberhalb, Undt hinter der Clause, die Kayerl: Wälder sich anfangen solten; sondern ist, selbige Clause in Tunckelthal, /: Sintemahlen auch alle andere Clausen Ihro Kay: May: gehören, auff Kayserl: Uncosten Und Zu der Holtzflössens gelegenheit, allein Zu diesem ainigem Ende gemacht, auch sambt denen Wäldern Von Ihr Kay: May: reservirt worden sein :/ für einen Handtgreifflichen beweiß, daß selbiger orthen, wohin man Unß geführet, die rechte Gränitzen, Und in der Mappa sub Nr. 36 gesezte Stein, ein wahrer Granitzstein Zuhalten ist.

Welches ingleichen, nebst der Kays: ForschtKnechte, sein des H: Devaggi Unterthan einer, Nahmens Johan Rechman Von Marschendorff, seines alters gen 64 Jahr begräfftiget hat; Dann eben auff diesem Weeg, nit nur die andere Gränitzen des Galgenbergs, sondern auch hiernach folgende Zeigen.

Dann Zum fall die Gränitzen selbiger orthen, wo die Devaggischen hingehen wollen, sein solte, müsen die Clausen in Tunckelthal, zwischen denen Bawern Gründen stehen; Welches aber sich nit sagen Lasset, beuwab daß man Devaggischer seits, kheine Gränitzen selber orthen, wie zum öfftern gemeldet, gezeigt habe, Und dahero man nichts zubesichtigen gehabt.

Von diesem grossen Granitzstein, seindt Wir hinauff gangen ad Meridiem [37] , wohin selbiger Stein geführet hat, Und ist Unß gezaiget worden ein grosser Stockh, wie in der Mappa sub Nr. 37. mit vermelden, daß hirbevor, auff selbigem baume ein Granitz Creütz gewesen; Welches ingleichen besagter Johann Rechman von Marschendorff, wie auch Mathiaß Wolff seines Alters 40. Undt Johann Jantsch 70. Jahr, beide baudner Zu Tunckelthal beiräfftiget haben; Und darüber hat Mathias Wolff gemeldet, daß ihme gedachte fichtenbaum, Und das Creütz darauff, sein Schwieger Vatter Jacob Jantsch seines alters 90. Jahr gewesen, Und daß es ein Granitzbaum seye, bestettiget habe; Jetzt aber ist solcher Baum abgehauren, Von wehme es geschehen, hat keiner Zuberichten wissen.

Ferners seind Wir gangen immer hinauff ad Meridiem [38] , neben denen auff Marschendorff gehörigen Äckern, Undt zu einem in den Walde hart am weegstehendem Stain khomben, daran 3. außgehauete Creütze gefunden, der da zeiget auff die Vorige, Undt wirdt selbiger in der Mappa sub Nr. 38. angesezt.

Von dannen weiter haben Wir wieder einen oben mit einem Creütz gezaichneten Stein gefunden, wie in der Mappa sub Nr. 39. zusehen; Hirvor hat man Unß berichtet, daß Er Zweymahl hinauß geworffen gewesen, Undt iezt bloß Von denen Kayserl: ForschtKnechten selbsten, dahin gesezt seye; Undt aber an welchem orthe aygentlich derselbe Zuvor gelegen, man nichts erfragen, Undt dahero keine Verlaßliche Nachricht mehr haben khonnen; Sondern hat man Unß ad partem [39] berichtet, daß der Stein etwas Niedriger, alß Er gefunden worden, stehe; Und samb hinter denen Schwartzenbergischen bauden, wie es in der Mappa sub lit: F: zusehen, annoch zwey Gränitzsteine gefunden werden, Undt hirvon die anwesende Schwartzernbergische Bauden wissenschafft haben solten.

Eß hat aber kheiner nichts sagen, Undt hirvon nichts wissen wollen.

Entgegen aber die Devaggischen oben in dem Walde, einigen blauenstain genandten Felßen sub lit: C. für eine Gränitz halten wollen, darauff man khein Gränitzzaichen gefunden, Undt khan auch selbiger Felß den Augenschein nach, für kheine Gränitzen gehalten werden, Weilen Er gegen diesen gewisenen Steinen, auff einen hochen Berg stehet; Unter dem Felsen aber, gantz Unten, ein wahrer Gränitzstein sub Nr. 38: sich befindet, der da nit Zu der rechten, sondern Zu der lincken seiten Vor sich zeiget; Wie es in der Mappa Clärer gegeben ist.

Nichts destoweniger hat man Unß berichtet, daß hinter dem Bach, Undt oberhalb der Schwartzenbergischen bauden, deren hart an einem, ins gemain Scheiffenbach [40] genandten bach, 6. befindtlich, welche hiebevor, dem bericht nach, die HoltzKnechte /: allermassen Unweit darauf auch eine Clause Vorhanden ist :/ bewohnet haben, gewisse Granitzen sich befinden solten.

Alß sind wir weit einen grossen Felssenstein genandten Felßen Vorbey gangen, Worauff Vor Zeiten ein Schloß gestanden, haben selbigen helffenstein sambt dem Brückel sub Nr. 40. auff der Rechten Handt gelassen, Undt zu einem bach, Seiffenbach genandt, khommen, folgents, ad occidentem [41] zur rechten handt hinauff gangen, Undt abermahlen Grosse menge gemachten Holtzes gesehen; Warzue die Kayserl: ForschtKnechte gemeldet, daß selbiges Holtz, die alldar wohnende Schwartzenbergische baudner, Von dem Kay: Forschtmaister erkhaufft, Und daß es Ein Kayserlicher Waldt seye; Welches ingleichen die Devaggischen affirmirt haben; Alß dann haben Wir einen Umb schweiff gemacht, Und Zu einen rothen Vierrecketen löcherigen Stein khommben.

Von dannen ist man gangen ad meridiem, Und dergleichen Viereckete Steine, noch Viere mit Creützen gefunden, welche alle gantz Neü, Undt etwan Jemahls Fünfterstein müssen gewesen sein, Von den einen aber, hat man gesagt, daß Er allererst vor einem Jahr dahin gelegt seye; Welche alle in der Mappa Nr. 41. 42. 43. 44. 45. Signirte Staine, die Devaggischen für Gränitzen anziehen; Alß dann seindt Wir zu der ersten Granitz Undt Buchnen baum sub Nr. 1. et 2. wo der Anfang des Messens gewesen, hinwiederum ben biß auff Johannis badt khommen.

Eß hat Unß weiter, Geörg Weydeckh, bey Johannis badt, berichtet, daß sein Schwager Fridrich Eützer, derda wegen des glaubens in Schlesien gewesen, Und in dem Brüggischen Fürtenthumb sich auffhaltet, drey brieffe über die an Johannis badt gelegene bauden, Von dem Kays: Forschtmaister habe, Undt daß Er auch hirvon Ihme Forschtmaistern Jährlichen Zinß abgeführet; Dessen hetten guetter wissenschafft, sein SchwiegerVatter in freyden, Baltzar Schneyder, seines alters 90. Jahr, Undt Tobiaß Gloßer, RathsVerwandter Zu Trautenauv; An bey hat man Unß ferners berichtet, daß Zuvor, einem Freyem Mann das Johannis badt Erblich Zugestanden; Welcher ohngefähr Vor 40 Jahren, wegen der Religion Von dannen gewichen seye, Undt selbiges Johannis badt also Verlassen; Alß nun aber sich dessen Niemandt angenohmmen, Hernacher habe sich dessen die obrigkeit Zu Wltiziz [42] , mit H: Devaggi angemasset, Und darein sich getheilet; Jedoch daß solches Johannis badt, aygentlich Ihro Kay: May: gehören solte; Wir aber nichts Verläßliches deratwillen erfragen khönnen.

Nichts destoweniger ist Clar zusehen gewesen , daß die daselbtige Gräntzsteine gantz Neüe, Und denen anderen hinter Helffenstein gelegenen, gantz Ungleich sein, so ist auch der in der Mappa sub Nr. 2. gesezte Stein, kein rechter Granitzstein, damit derselbe auff die Neüen Fünff Staine zeigen thete, sondern ist nur ein Rainstain, Undt weiset hinunter neben dem Hausenbach Zu dem Johannis badt, daß also die wahre Gränitzstein etwan Umb das Johannis badt Zufinden wäre.

Folgenden 15. Septembris [43], seindt Wir in die Wälder gangen, die Schäden Zubesichtigen, Undt Zwar ausser der ZuVorbey Gränitzen geschehenen Schaden, Undt ist Unß eine sehr Grosse mänge Volkes auß Marschendorff nachgefolget, also daß Wir Unß nit einbilden khönnen, Warumb Undt zu was Ende Sie dahin gehen.

Wendt alß Wir in eine Unter Groß Auppa gelegenen einem Kaiserl: ForschtKnecht Danyel Schable gehörige bauden ankhommen, So hat der Fiscalische Bevollmächtigte, in meiner Undt des Landtmessers anwesenheit, den Devaggischen Burggraffen dergestalt angeredet, ob Er nicht darvon wisse, daß der Königl: Fiscus Zuhanden Undt anstatt Ihrer Kay: May: den 26. January gegenwertigen 1668 Jahres, in die Wälder Undt Gebürge, sambt denen bauden, Undt darinnen wohnenden Leüthen, Von der Königl: Landtaffel, die Einführung durch den Cammerling erlanget; Undt daß die in selbigen gebürge wohnhaffte baudner, Zur Zeit der Königl: Bohaime Cammer, Undt dem Kays: Forschtmaister gehorsamben sollen. Worauff der Burggraff geantwortet, Er wisse Zwar wohl Von solcher beschehenen Einführung, Es habe aber den Herr Devaggi geschriben, daß die Einführung null Und Nichtig seye.

Ferners hat ebenen gestalt der Vollmächtigte, alle gegenwertige, in solchen Kayserl: Wäldern wohnende Leüthe, ob Ihnen auch Von solchen Einführung wissendt seye, Und zwar darumben, daß dazumahl alß die Einführung, nembl: den 26. January diß Jahres geschehen, ein grosser Schnee in dem Gebürge = Und dergestalt Unmöglich gewesen, alle Zusamben Zuberuffen, sondern es haben nur etwelche Zugleich auch an statt der abwesenden gehuldiget, gefraget.

Undt darauff Zur Antwort erhalten, Sie hetten zwar hirvon gehört, es wär aber des Burggraffen Sohn alsobaldt darauff durch die gebürge reittendt khommen, Und Ihnen Verathen, bey Verlust des Lebens, der Königl: Bohaimbl: Cammer nicht Zugehorsamben; Undt derley befehlich hab Er Ihnen auß einigem Brieff Vorgelesen.

Alß nun dasselbe man dem burggraffen Vorgehalten, hat Er von solchen befehl, bey Verlust des Lebens, nichts wissen wollen.

Derwegen dann der geVollmächtigte, in beysein des Burggraffens, denen anwesenden, Und in derley gebürge wohnenden leüthen, angezaiget hat, Sintemahlen der Königl: Fiscus, in die hoche Trauttenauische Wälder die Einführung Zu Ihrer Kay: May: handen, genohmmen, Und dieselbe bey der Königlichen Landtaffel uncahsirter sich befinde, daß alle, Wie Sie mit der Schnur Vom Landtmesser, umbgegangen sein, Zur Zeit dem Kay: Forschtmaister, biß auff ferneren, es seye Ihrer Kay: May: oder dero Königl: Böhaimbl: Cammer befehl; oder Vergleich, Zugehorsamben haben werden, und Zwar Vermög des Von der Königl: Böhaimbl: Cammer an den Forschtmaister gestellten = Und aldar Vorgelesenen befehlichs. Waß aber die Contribution angehet, daß Sie dieselbe wie zuvor, biß etwan bey der Königl: Steürer die Separation geschehen möchte, abstatten sollen.

Darauff hat der Burggraff sich angemeldet, ob dann dem H: Devaggi seine Underthanen man benehmen thue.

Undt aber Wieder an dem Gevollmächtigten Ihnen Zur antwort worden, daß man dem H: Devaggi kheine Underthanen benehmen thue, sondern Imfall in solchen Kay: Gebürge Undt baudner, einige sein, daß Er dieselbe allezeit hirvon zurecheten macht habe.

In diesen Waldern Undt gebürg worden gefunden hin Undt wieder weit voneinander viel Chaluppen, mehrern theils aber an den bach Groß= undt Klein Auppa; Darinnen Vor Jahren, wie Paul Braune seines Alters 80. Johann Kolomate 85. Christoph Renner 62. Jahr Undt andere mehr Vermelden, Kayserliche Holtzknechte gewohnet, Und iezt Ihrer Nachkhommen, annoch wohnen, die HoltzKnechte aber, auß frembden Ländern, maistens sambt Ihren Weibern dahin khommen, Undt Von derzeit an, alß Kein holtz mehr auff Guttenberg geflöst wirdt, daß etwelche bauden mehr auffgericht sein; Warbey Christoff Senner, noch dieß gesaget hat, dass Paul Polmer zwar einen Consens von dem Forschtmaister, wie obvermeldt, zur auffbawung einer Chaluppen, gehabt, Jedoch habe Er vermög selbigen Verwilligungbrieffs, etliche bauden auffgerichtet.

Undt werden eingezogenem bericht nach, der bauden in solchem gebürge, wie dann auch den baudner oder Wirthe, in allen gen 118. Zufunden sein, die wier mehrerntheils selbsten gesehen.

An der Groß Undt Klein Auppa sind auff beeden seiten Von dem Bach biß hinauff, schier die gantzen seithen außgehawen, Und annoch Jemehr außgehawet werden; auf selbigen khalen örthere, machen Ihnen die baudner hin Und her, Stücke Wälder Und Wiesen, sonsten aber anderer örthen, ferne Von dem Bach, sind die, Umb solche Bauden stehenhede Wälder Umb Undt Umb bey ietweder bauden Von Grossen Plätzen außgehawen.

Und obzwar der Fiscalische Bevollmächtigte darauff gedrungen, daß die Umb alle bauden herumb, Und sonsten tieffer in denen Wäldern außgehawet befindliche örther, außgemessen werden möchte; Eß ist aber solches Zuthuen Unmöglich gewesen, denn der Landtmesser hierzue sich angemeldet, Zum fall alles Er außmessen solte, daß Ihme wenigstens 5. oder 6. Monath dazue khaum erkleckten wurde.

Deswegen dann, alß Von Ihme Landtmesser nur beyetwelichen Bauden, die örther außgemessen worden, hernacher Vermöge des Augenscheins, Und der bey obigen bauden besehehener Außmeßung, Und alß dann gepflogenem Calculo nach, wirdt Erachtet, daß eine Jede bauden, eine der andere Zur Hülffe, wenigstens ¼ hueben Wälder Undt Wiesen in allen begreiffe.

Und haben Unß dieselbigen baudner ferners gesaget, daß ihnen der H: Devaggi erlaubt habe, so Viel Viehe, nehmbl: Khüe Undt Ziegen Zuhalten, alß Sie khönnen, Und daß Sie Ihnen für die Wayden, Von Jeder Khue 28. Und Von Jeder Ziege 16. Kr. Jährlich Zahlen müssen; Eß haben aber die baudner eine grosse Anzahl Khüe Und Ziegen, Undt Ja sogar manicher 6. 8. 10. 12. auch 18. Khüe, Und der ziegen noch mehr; Und müssen über diß, Ihme H: Devaggi für die Robothen Jährlich Zue Viel gulden, auch iedweder besonders einen Grundtzinß, nachdem ein= oder der andere Viel Wälder Undt Wisen hat, bezahlen.

Und also forthan, wann Sie etwan einen Stückh Waldes, durch das abhawen, Zu nichte machen, Und hiermit Ihre Wälder oder Wiesen, erweitern, daß auch der Grundtzinß gestaigert; Hierdurch aber ein grosser Schade an Ihrer Kays: Mays: Wäldern Zugefüget wirdt; dann nirgents auff solchen örthern, wegen der Viehetrifft, absonderlich aber wegen der Ziegen, khein Junges Holtz wieder wachsen khan, sondern, wenn es schon wachsen thete, Und khönte, wirdt es bepiessen, Und khan also nit auffkhommen.

Eß sindt auch Unterschiedliche Khale örther, theils hart an den bauden vorhanden, daran das Holtz der Forschtmaister Ihnen baudnern verkhaufft, Undt aber Sie baudner hernach selbigen orths Ihnen Wiesen Undt Wälder Zurichten, Und Lassen daselbsten khein Holtz mehr wachsen.

Endtlich hat man Unß gesaget, daß die baudner hirbevor, dem Forschtmaister Jährlich 1 Henne zugeben pflegen, iezt aber für solche henne, dem H. Devaggi Jährlich 12 kr: gegeben werden müssen, Undt grosse Contribution außgepreßt wirdt, daß bloß auff die bothen, durch das gantze Jahr, ein zimbliches auffgehet.

Oberhalb der Clause bey Tunckelthal, ist ingleichen ein grosser platz außgehauren, wie auch auff dem berg gen helffenstein, Undt auff Unterschiedlichen öhrtern mehr.

Nit weniger auff der Rechten handt des Granitzsteins Nr. 36. und 37. biß auff Tunkelthal, Und der daselbigen Clausa, sindt ohne Vorwissen deß Forschtmeisters auff zwey Landes Saal brait, Wälder außgehauen, worauff annoch Sechzehenthalbe Claffter Holtz, Undt 24. Klafter Schindeln gestanden.

Ferners in selbigem Berg oberhalb Tunckelthal biß auff Helffenstein, hat man abermahlen gefunden, auff viel örthern ohne wissen des Forschtmaisters, gantz Neü = Und frischaußgehauten Waldt, worauff die Devaggischen Unterthanen, Zachariaß Fuckhner, Und der Richter Zu Marschendorff, auff 6. Landes Saal brait, schaden gethan haben, Und zwar schon nach der Einführung; der Friedrich Just, hat auch auff die 4. Saal, Undt andere Bauern mehr, hinter denen Gränitzsteinen, sehr Viel Kayserlichen Holtzes Neüelich gefället, warauff man annoch 95. Clafter gemachten Holtzes, Undt 100 ßß Schindeln gefunden.

Eß haben aber die Devaggischen gesagt, daß der Waldt, worinnen das Holtz gelegen, denen Bauern Uff Marschendorff gehöre; Entgegen haben die Leüthe ex parte Fisci [44] gemeldt, daß es ein Kayserl: Waldt seye, Und daß Zuvor auch im selben örthern, die Kayserliche Forschtmaister das Holtz Verkhauffet; Und weilen die außgehauete örther, so hoch am Berge gar hinter denen Gränitzen ligen, so khönte denen baurern daselbsten, nichts gehören.

Alß dann hat der Vollmächtigte, die Devaggischen gefraget, wo denn die 64 Clafter Holtzes, welche Anno 1666: der Zacharias Fukner, machen Lassen, Und warmit auß Verbott der, Zur besichtigung der Wälder, damahls von der Königl: Bohaimbl: Cammer  Verordnetgewesen Herrn Commihsarine, man nit rühren sollen, hinkhommen sein.

Warüber gedachter Richter Zu Marschendorff, geantwortet, Er habe selbst solches haimbgenohmen, Jedoch habe Er sich Zu forderist bey dem Forschtmaister dißfalls angemeldet, Und versproch, Zum fall sichs funden wurde, daß der Waldt Ihrer Kay: May: gehöret, wollte Er alß dann das Holtz bezahlen. Warzue der Gegenwertig gewesen Forschtmaister sich bekhennet, der Bevollmächtigte aber gebetten, solches auff Zumercken.

Hernacher den 16. Septembris [45] am Sontag, nach Außmessung der Grossen Aupa Von der Haupt Clause, biß auff Tunckenthal seind Wir gangen, in die Kirche auff Marschendorff, heylige Mäß Zuhören, nachmittag im Schwartzenwaldt, Und haben alldorten gesehen, wo lit: H: stehet, einerley Holtzes 100. Klätzer, Zu der Sägmühl, Warbey die Kayserliche Holtz Knechte gemeldet haben; daß der H: Devaggi bereits vor 3 Jahren, allezeit 300. Glötzern auff seine SägMühl hawen lassen, der Burggraff aber, sich nur Zu 2. Jahren bekhennet, mit Vermelden, Sie hetten des theils des Schwartzenberger Waldes, bißhero, mit Holtzhawung ruhiglich genossen, Und wisseten auch nit anderst, dann daß Er dem H: Devaggi gehöret, Und Zwar darumben, weilen gleichmässig hirbevor die Frl: Magdalena Trtzkin desselben genossen; Hingegen hat der Vollmächtigte geantwortet; der Waldt khönte dem H: Devaggi nit gehören, Sintemahlen es der allergrösseste Berg, Und darauff das schönste Und allermaiste holtz sich befundet, besonders aber auß der Ursachen, daß solcher Berg, mit den Andern hohen Bergen Vereiniget, Undt mit Ihren Gränitzen; wie es in der Mappa mit mehrerm Versehen ist, Daß aber die Fraw Trtzkin des Waldes genossen haben solte, solches wurde nit probirt werden khennen, Und wann es gleich dargethan werde, daß es frewentlicher Weise Von Ihr geschehen.

Nichts destoweniger der Devaggische Burggraff in allen sich auff den Trtzkischen genuß bezogen, Und beynebenst gemeldet, alß der Herr Devaggi selbige Dörffer, nach der Trtzkin bekhommen, daß in solchen Kayserl: Wäldern annoch ohngefähr 13. oder 14. HoltzKnechte gewesen, Und dieselbe hetten guettwillig dem H: Devaggi sich Unterthänig geben; Welches der Bevollmächtigte nit Verstatten, weniger gestehen wollen, sondern gebetten, solches ad notan, Umb willen gewisser des Fisci Notturfft, Zumehren; wie dann Ich solches gethan habe; Undt haben also Ich, Undt der Landtmesser glücklich selben tages, die Arbeit Vollendet.

Den 17. Septembris [46] aber darauff, den Weegk gen Prag wieder genohmmen. So geschehen Anno et die ut supra [47] .

Manupropria [48]

Michael Raphael Pfe Cammerling

Bey der Königl: Landtaffel.



Ercklärung der Numerirten Örter bey dießer Mappa (Landkarte des Globitz)

N° 1. Ein Puchbaum, darinne ein Eÿßener Nagel mit Wappen des Herrn Wenzl Berckha von Doba A° 1589
N° 2. Ein Rainstein mit Wappen gegen den Pach Berckisch, wie oben am Nagel vndt gegen den Schartzenberg, Herrn Adam von Sternberg
N° 3. Ein Schwartzer Rainstein mit X
N° 4. Ein großer Schwartzer Rainstein mit gantzen Adler gegen den Schwartzberg, auf der ander Seiten glatt A° 1589 gezeichnet
N° 5. Wieder ein Rainstein mit Berkischen vndt Sternbergischen Wappen A° 1589
N° 6. Eben ein solcher abgebrochener Rainstein mit Wappen A° 15 89
N° 7. Da entspringt der Siegelborn
N° 8. Oben auf der Ebene, am Schwartzberger, fangt sich an, ein strittger Orth mit den Herrn Graff Morzin
N° 9. Geflosste Fichten, an der Kleinen Meß Weißen
N° 10. Ober den Silberpach vndt Boren­ Weiße, etliche mit X gezeichnete Fichten vnd Dannen
N° 11. Verfaulte Dannen, vor Zeitten beÿ Sieben Zipfeln genandt
N° 12. Daß vor alters ein Ochßen‑ gestanden.
N° 13. Da entspringt, Schenkh Wentzlsbom genandt
N° 14. Vber den Teiffelsgrundt, am Zigenrukhen, fangt sich wiederumb seittig mit dem Herrn Graff Morzin
N° 15. da ist der gutte Born genandt
N° 16. die Weiße Weiße
N° 17. der Berg kleine Schneekoppe
N° 18. anfang der großen auppa
N° 19. Kupfer sadt Hute
N° 20. Capellen auf der Schnee Koppen
N° 21. Rainstein ligt, nicht gesetzet
N° 22. alter Rainstein ligt auch
N° 23. Newer Rainstein Zwischen Kinast vndt Schmidtbeg, ligt deßgleischen
N° 24. ein alter Reinstein mit X
N° 25. Ein großer Rotter Reinstein, mit gantzen Adler auf der einen Seit- ten, auf der ander Seiten aber, Wappen des Herrn Von Schaffgotsch gemacht A° 1602
N° 26. Eben ein solcher Reinstein
N° 27. Da waren, auf der Linken. Hand ein Ende der Schleßische Gräntze vndt Khommen auf Colben
N° 28. Etliche gepflokte Fichten vnd dannen
N° 29. Ein Reinstein mit X
N° 30. da ligt ein Reinstein mit X welches selbe muß Hölzer sein
N° 31. Wiederumb ein außgeworffener Reinstein mit "XXX"
N° 32. Reinstein mit X
N° 33 . Wiederumb Reinstein mit X
N° 34. Eben deßgleichen ..........X 
N° 35. Ein Reinstein mit XXX
N° 36. Ein großer Reinstem hatt      vnten ein X
N° 37. Ein Stuckh von abgehautten Reinbaun mit X
N° 38. Ein Reinstein mit XXX
N° 39. Außgeworffener Reinstein X
N° 40. Bruckel vber den Seiffenbach vnter den Helffenstein
N° 41.
N° 42.
N° 43.
N° 44. dieße Reinsteine mit "X" seindt Vnlengst ........ Eingesetzet

A. Milichgraben
B. Silberborn
C. biß an den blaustein, wie die .......... außweißet, mit der Herr Devaggi gräntzen
D. Ein abgehautter Fichtenbaum in dem v. seindt X gezeichnet geweßen
E. dem bericht nach soll der aufgeworffene Reinstein 30, da gefunden sein
F. Schwarzberger baude
G. da sind die Klötzer, auf der BrettMühl deß Herrn de vaggi, vnterschiedlich geführt worden


[1] der Statthalter
[2] dem Statthalter
[3] September
[4] gen Westen
[5] unter
[6] zu Westen
[7] Huben = Hufen
[8] Westen
[9] mit den Buchstaben
[10] von Westen
[11] nach Norden
[12] nach Norden
[13] nach Norden
[14] vom Teil des Fiskus
[15] September
[16] Könnte sich um "Georg Wasse" handeln
[17] September
[18] Tschernisch = Cernin
[19] Nach dem Buchstaben "S" bis Anfang des Buchstabens "p" im Original geschwärtzt.
[20] Ort bei Starkenbach im Bezirk Neu-Packa. Milotin = Miletinoder Wiletin. Es liegt auch ein Ort namens Militin 20 km südlich von Königinhof.
[21] September
[22] nach Süden
[23] Nach Süden
[24] vom Teil des Fiscus
[25] Triftmeister = Meister der Flösser
[26] September
[27] = beteuern
[28] vom Teil des Fiscus
[29] =ausgehauetes
[30] = ausgehaute
[31] Dunkelthal
[32] bejaht
[33] Lathenberg
[34] Hoferklause könnte auch die Ceferklause sein
[35] Dunkeltal
[36] Bawern = Bauern
[37] nach Süden
[38] nach Süden
[39] teilweise
[40] Müsste der "Seifenbach" sein.
[41] nach Westen
[42] vermutlich "Wiltschitz" = Wildschütz
[43] September
[44] aus dem Teil des Fiscus
[45] September
[46] September
[47] an Jahr und Tag wie vorher
[48] Eigenhändig

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