Allgemein

Ort (zum 01.01.2003)
Flächengröße in ha
Meter über NN (Kronstadt)
Einwohnerzahl 01.03.2001
       

Petzer

5098

x

583

— Petzer

.

769

284

— Großaupa I. + II.

.

726

299

Petzer / Pec pod Sněžkou
und den heute eingemeindete Ortschaften
Großaupa I. und Großaupa II. / Velká Úpa:


- westlichster Punkt (ehemals Großaupa III, jetzt Petzer) 15 Grad 40 Minuten 15" ö. von Greenwich
- östlichster Punkt (Großaupa II) 15 Grad 47 Minuten 25" ö. von Greenwich
- nördlichster Punkt (ehemals Großaupa III, jetzt Petzer) 50 Grad 44 Minuten 20" nördlicher Breite
- südlichster Punkt (Großaupa I) 50 Grad 39 Minuten 50" nördlicher Breite

Nach amtlichen Angaben misst der Kataster von Grossaupa I. 1.569,04 ha, von Grossaupa II. 1.178,41 ha und
von Petzer, also früher Grossaupa III. 2.466,41 ha, zusammen 5.213,86 ha.


Gross-Aupa auch Grossaupa, Großaupa und Groß-Aupa geschrieben liegt im Riesengebirge unterhalb der Schneekoppe und heißt heute Velká Úpa. Der Ort war in drei Ortsteile unterteilt, Gross-Aupa Teil I., Teil II. und Teil III. Erstmals wurde im Josephinischen Steuerkataster von 1785 von der Dreiteilung des Ortes berichtet. Der dritte Ortsteil heißt Petzer. Heute heißt Petzer Pec pod Sněžkou. Auf der Karte finden Sie den Ort Pec pod Sněžkou unterhalb der Schneekoppe bzw. zwischen Trutnov (Trautenau) und der Schneekoppe. Die Gemeinde Velká Úpa / Gross-Aupa ist heute ein Ortsteil der Stadt Pec.

Im Mannschaftsbuch von 1727 ist der Ort Gross-Aupa in zwei Ortsteile unterteilt und zwar in Ober- und Nieder-Gross-Aupa. Das Mannschaftsbuch befindet sich im staatlichen Bezirksarchiv in Zamrsk (siehe herrschaftlichen Unterlagen unter Marschendorf).

Seinen Namen erhielt der Ort nach dem durchfließenden Fluss der  Aupa. Die große Aupa trennt auch die Ortsteile I. und II. Gross-Aupa I. und II. liegen ca. 700 - 1 200 m über dem Meeresspiegel.

Das Seitental wird von der kleinen Aupa durchflossen und der Ort dort heißt Kleinaupa / Mala Upa. Kleinaupa ist in zwei Ortsteile unterteilt, Nieder- und Ober-Kleinaupa. Beide Orte waren deutschsprachig.

An der Kreuzschänke in Gross-Aupa vereinigen sich beide Flüsse zur Aupa.

Bis zum Jahre 1785 gehörten die Orte Gross- und Klein-Aupa zum Kirchensprengel Marschendorf. Bereits ab 1784 wurden eigene Kirchenbücher geführt.

Im Memorabilienbuch von 1838 der Pfarre Marschendorf schreibt der Pfarrer hierzu nachstehendes:

"§ 6 Durch Auspfarrung geschaffenen Veränderungen

Wer die ungeheure Ausdehnung des alten marschendorfer Pfarrbezirkes bis 1789 kennt; wer es aus Erfahrung weiß mit welcher Anstrengung ja nicht selten Lebensgefahr besonders zur Winterszeit eine Fußparthie aus den auch meilenweit entfernten, auf den höchsten Bergen zerstreut gelegenen Bauden herein und umgekehrt verbunden ist.: Der wird es dankbar anerkennen, welch eine unschätzbare Wohlthat der Kaiser Josepf II den Gebirgsbewohnern erwiesen, dass er sie auspfarren, und ihnen im Großaupa eine Pfarrei, in Kleinaupa aber eine Lokalie auf Kosten des Religionsfondes erbauen ließ. Dieser Kaiser, im wahren Sinne des Wortes ein Vater seiner Unterthanen, welcher noch lange nach seinem allzufrühen Tode im Herzen seiner Kinder im gefegertesten Andenken fortlebte, bereiste schon als Kronprinz nach Umständen auch incognito, seine Staaten, um sich vom Wohl- oder Uibelstande seiner Unterthanen nicht blos auf dem Papiere, sondern in der Wirklichkeit und augenscheinlich zu überzeugen.
Im Jahre 1779 verirrte er sich auch auf die Herrschaft Marschendorf, um die daselbst stolzierende Riesenkoppe zu besteigen und von da aus die majestätische Aussicht zu genießen. Dieses Vergnügen würde ihm aber nicht zu Theil, denn in derselben Nacht, welche er in der sogenannten Wiesenbaude zubrachte, fiel mitten im Sommer ein so hoher Schnee, dass er der zwar in Augenschein genommenen aber nicht bestiegenen Schneekoppe den Rücken zuwenden, und den Rückweg über Hohenelbe einschlagen musste. Bei dieser Gelegenheit sah und erfuhr er die Beschwerden, mit denen die Bewohner des Riesengebirges zu kämpfen haben, und ließ allergnädigst im Jahre 1784, als er nemlich zur Regierung gelangte, in Großaupa eine Pfarr-, in Kleinaupa aber eine Lokaliekirche bauen; der Bau dieser Kirchen ward im folgenden Jahre beendigen, und am 16. Mai als am Feste des hl. Landespatrons Johann von Nepumuk der erste Gottesdienst daselbst abgehalten. Hiermit waren die beiden Gemeinden Groß- und Kleinaupa aus dem marschendorfer Bezirke ausgepfart; Urkunden über dieses merkwürdige Ereigniß sind im Pfarrarchiv Fas. C. 2: anni 1782; Nr. 11."

Um 1650 finden wir in der Kirchenmatrik von Marschendorf / Marsov: auf der großen Auppa und auf der kleinen Auppa. Im Dialekt auch Appe früher auch Appa genannt.

Die alte Schulchronik 1. Teil von Gross-Aupa berichtet wörtlich:

"Im Anfange, ehe als im hierortigen Gebirge sich Bewohner angesiedelt hatten, soll dieser rauhe, durchgängig mit trefflichen, reinen Wasserquellen versehene und damals mit sehr starkem Stammholze durchaus dicht besetzte weitschichtige Waldungsort nur unter dem Namen "Riesengebirge" den angrenzenden und entfernteren Landesbewohnern bekannt gewesen sein. Beiläufig im Jahre 1007."

Im Jahre 1056:

"Die uralten Berghöhlen, von denen noch hin und her Spuren vorfindig und auch eine ergiebige Ausbeute gegeben haben sollen, gewähren die aus fremden Ländern hieher gereitzten Bergleute, als eine der ersten gewesen zu seyn, welche sich in diesem Riesengebirge aufgehalten haben sollen. Mit diesen zugleich, oder nach diesen, soll man angefangen haben, langes Holz, aber ohne Sägen, nur mit Äxten zu schlagen, um solches mittelst der gebauten Klausen im Aupafluße, wo durch das Wasser geschwellt, im Zusammenhange in weite Gegenden nach Kuttenberg hinaus zu schaffen".

Ein Hinweis auf das Gründungsjahr wurde bisher noch nicht gefunden. Das Gründungsjahr wird vermutlich im 16. Jahrhundert liegen.
Aus der Zeitschrift des österreichischen Riesengebirgsverein Nr. 1 und 2 (51 und 52) - 1894 - auf Seite 28 berichtet Dr. Alois Eckl aus Trautenau: “Zum erstenmale in einer Urkunde aus dem Jahre 1260 unter dem Namen Upa genannt, hatte der Ort einen Deutschen als Richter...“ Mit der Ortsbezeichnung Upa ist die spätere Stadt Trautenau gemeint. Upa = Aupa.

Eine bekannte Besiedlungswelle in Aupa (Gross- und Kleinaupa) fand um 1565 statt (siehe auch "Alte Holzknechte" sowie "Simon Hüttel")

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