Die Ortsnamen des Bezirkes Trautenau

Auszug aus dem Buch "Die Ortsnamen des Bezirkes Trautenau" von Erwin Heinzel, Heft 10, für die Ortschaft Gross-Aupa.
Herausgeber: Verein für deutsch-tschechische Verständigung Trautenau – Riesengebirge.
ISBN: 80-902643-2-8. Auch Bestellbar im deutsch-tschechischen Begegnungsstätte Trautenau im Moby Dick bei Herrn Dipl. Ing. Günter Fiedler. 

Der Autor Erwin Heinzel aus Trautenau hat im Jahre 1938 die Dissertation "Die Ortsnamen des Trautenauer Bezirkes" in Prag abgelegt. Diese Schriftstücke sind in Prag verschollen. Erhalten blieb eine Abschrift des Oskar Nimsch, Prokurist der ehemaligen Trautenauer Textilfabrik Faltis. Diese Abschrift wurde in der Gabelsberger Kurzschrift verfasst. In mühevoller Kleinarbeit und diversen Mitarbeiter  wurde die Reskription vorgenommen, so das nun das Buch vorliegt.  

Das Buch ist für die Ahnen- und Heimatforschung im Bezirk Trautenau sehr hilfreich, wenn nicht sogar erforderlich.

Die mundartliche Schreibweise ist nicht wortgetreu übernommen worden, da der Schriftsatz hierfür nicht ausreicht. Es ist auch nur ein Auszug für Gross-Aupa.

Gross-Aupa Ortsbezeichnungen

Groß-Aupa, bestehend aus den drei Gemeinden Groß-Aupa I, II, III, GB (Gerichtsbezirk) Marschendorf, früher Herrschaft Marschendorf. Die Teilung in drei Verwaltungsgebiete war wegen der gewaltigen Ausdehnung dieses Baudendorfes (1790 ist es drei Wegstunden lang Schaller (Topographie des Königreiches Böhmen. Verfasst von Jaroslaus Schaller. 15. Teil. Königgrätzer Kreis, Prag 1790.) XV 109) notwendig und bestand schon vor dem Jahre 1785. Amtlich ist die Zerlegung in drei Gemeindegebiete durch Gesetz vom 19. III. 1873 Zahl 13 verfügt worden (SystReg 28 – Systematisches Register zum Landesgesetzblatte des Königreiches Böhmen für die Jahre 1848-1910. Zusammengestellt vom Statistischen Landesbureau des Königreiches Böhmen. Deutsche Ausgabe , Prag 1911 -. 1567 ist die große Wasserklause erbaut worden, die ihren Namen von der "Grossenaupen" bekommen hat, "darauf sie gebauet ist" (SH 186 Simon Hüttels Chronik der Stadt Trautenau (1484-1601). Bearbeitet von Dr. L. Schlesinger im Auftrage des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen, Prag 1881. –). 1641 Aupa MKib (Kirchenbuch zu Marschendorff ... 1647-1674 im Marschendorfer Pfarrarchiv), 1642 Aupa, 1647 Hans Sagassers Gärtners auf der Aupa nachgelassener witib, 1651 Tobiß Ea˙mer Große Aupa, Großauppa, alle MKib, 1696 von grosser Auppa TbAltb Cop f. 8b (Taufbuch = Matrik, Pfarrkirche Marschendorf, Cop = Copulationen) , 1701 Daß dorff Obermarschendorff worbeý auch die Große undt Kleine Aupe, alß unter dießen Richter gehörige mitbegriffen ist LT (Landtafel (tabulae terrae) des Königreiches Böhmen in Prag (benützt wurde durchweg die größere Landtafel). Seit 1926 im Archiv des Ministerium des Innern in Prag, früher k. k. Statthalterei) 34 (F 12 ff.). 1703 von Groß Auppa TbAltb Cop folio 10b (Taufbuch von Altenbuch, Copulationen), 1705 Christoff Berger ... auf der großen Aupe TbWildsch folio 47 (Taufbuch, die Wildschützer Taufmatrik "Liber Bapticatorum" für Wiltschütz, Weigelsdorf, undt Silberstein, 1697 ff., beide im Wiltschützer Pfarrarchiv) , 1707 in groß Auppen TbWildsch folio 61b, 1713 Gemeinde Groß und Klein Auppa ThK 2, 2, 28 f. 119 (Sogenannter Theresianischer Kataster im Landesarchiv Prag)., 1785 Joh. Kristoff Tippelt, Richter in 1. theil groß Auppa, Ignaz Braun, Richter in 2. th Großaupa, Hans David Hofer Richter in 3. th Großaupa JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670, 1820 Groß- oder Ober-Aupa Rainold II 5 (Ortschaften des Königreiches Böhmen. Von K. T. Rainold, Prag 1821). Der Ort ist noch im 16. Jahrhundert (nach 1567) als Holzfällersiedlung entstanden. In der Steuerrolle ist er deshalb ausgelassen, weil "die damahligen Herrn Commißarien wegen unbequemen und gefährlichen Gebürg zur Visitation sich nicht getrauet haben" (ThK 2, 2, 28).

Im Jahre 1713 wies aber der Richter ein am 7. Juli 1624 angelegtes Verzeichnisbüchel vor, aus dem zu ersehen war, dass die Gemeinde regelmäßig die "Contribution" (Steuern) bezahlt habe (ebenda). Felder und Wiesen besaßen die Bewohner nicht, nur Grasgärten (ThK 2, 2, 28 – Sogenannter Theresianischer Kataster im Landesarchiv Prag –). Dass die Steuerkommissäre sich 1654 vor der Reise nach Groß-Aupa fürchteten, wird verständlich, wenn wir erfahren, dass der Fahrweg von Marschendorf nach Groß-Aupa erst im Jahre 1820 angelegt worden ist. Vorher mussten die notwendigen Lebensmittel und dergleichen entweder auf Saumpferden oder von Menschen auf der Hocke in den Ort geschafft werden (GdbPfGrAupa f. 18, 2b Gedenkbuch der Pfarre Groß-Aupa). Mundart grūse ape, šoutazaete (I), zunzaete (II), aẹm petso (III), tschechisch bei Palacký Aupa Welká Pop 142, seit 1910 Úpa Velká.

Der Ort ist nach dem rechten Quellflusse der Aupa benannt, an dem er angelegt wurde. Die Bezeichnung Große und Kleine Aupa ist willkürlich. In Wirklichkeit ist keiner der beiden Bäche viel wasserreicher oder länger als der andere und auch die Richtung des Flusses wird von der Großen Aupa nicht wesentlich beeinflußt. Die Deutung des Flußnamens ist umstritten. Keiner Widerlegung bedarf die Ableitung des Ortes von tschechisch oupad "Fall" oupati "fallen" (J. Böhm, RgWB I 9 - Das Riesengebirge in Wort und Bild -). Die Deutung des Namens aus germanischen ūp-ahwa "oberer Fluß" (Namenforschung 17) hat Schwarz fallen lassen und tritt jetzt für illyrischen Ursprung des Namens ein (Schwarz Namenforschung f VI 193, SchwarzOSG 11 - Die Ortsnamen der Sudetenländer als Geschichtsquelle von Dr. Ernst Schwarz. Forschung zum Deutschthum der Ostmarken, 2. Folge, 2. Band -). Liewehr deutet den Namen aus dem Slawischen und belegt diese Deutung mit verwandten ost-, west-, und südslawischen Flussnahmen (Symafestschrift 192, 193, German-Slavica I 313 ff., Hgr. 127). Der Name habe einfach "Wasser, Bach, Fluß" bedeutet. Diese Deutung scheint mir augenblicklich die sicherste, da sie über eine Reihe von Belegen verfügt, die der Deutung aus dem Illyrischen fehlen.

Abrahamhäuser, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III (Petzer), 4 Häuser. 1785 Abrahamhäuser JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670, 28. Flur, TopNo (Topographische Nummer) 317- 321. Mundart aea obrohomshaezon, tschechisch seit 1923 Domly Abrahamovy, im GL 1886 (Gemeindelexika: Orts-Repertorium des Königreiches Böhmen, Prag 1886) Abrahamov.
            Es ist eine alte Baudengruppe, die einem Abraham Tippelt ihrem Namen verdankt. Sowohl 1713 (Thk - sogenannter Theresianischer Kataster im Landesarchiv in Prag - 2, 2, 28 f. 122), wie auch 1785 (s. o.) finden wir diesen Vornamen. Er muss also in der Familie sehr beliebt gewesen sein.

Bantaberg, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa I, 13 Bauden. 1785 Vierte Flur Bantaberg genannt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 17 - 34, Feld der Bantaberg genannt JK 667 TopNo 921, 1852 Bantenberg GL 1852 (Tophographisches Lexikon von Böhmen, Prag 1852) 1886 Banataberg GL (Gemeindelexika: Orts-Repertorium des Königreiches Böhmen, Prag 1886), 1898 Brandtenberg WRg (Der Wanderer im Riesengebirge) 1898 Seite 152, 1924 Bantenberg GL (Gemeindelaxikon: Statistisches Gemeindelexikon von Böhmen, Prag 1924). Mundart ofa bantabark, keine tschechische Namensform.
            Wie ich von alten Leuten aus Groß-Aupa hörte, soll der Bantaberg nach einem Mann namens Pantaléon benannt sein, den man allgemein "a bantamoụn" nannte. Falls in Banta ein Eigenname vorliegt, kann man mit S. Beck (WRg - Der Wanderer im Riesengebirge - 1898 Seite 152) nur an die Kurzform Bernt (zu Bernhart) denken, die mundartlich bant gesprochen werden muß. Freilich ist der Name Bernhard für das 17. und 18. Jahrhundert im Gebirge weder als Tauf- noch als Familienname nachweisbar. Die mit Banta gebildeten Ortsnamen aber sind sehr zahlreich. (SchwarzOSG - Die Ortsnamen der Sudetenländer als Geschichtsquelle. Von Dr. Ernst Schwarz. Forschungen zum Deutschtum der Ostmarken, 2. Folge, 2. Band - 112) stellt Banta zu mdh. (mittelhochdeutsch) biunt "durch das Einzäunung im Wald der Allgemeinheit entzogene Stelle". Diese Deutung befriedigt sachlich vollkommen, ist aber sprachlich anfechtbar, da mir für mhd. biunt in unserer Mundart baent erwarten würden. In RgWB (Das Riesengebirge in Wort und Bild) XVIII1 Seite 9 wird der Name zu nhd. (neuhochdeutsch) band, bend, holländisch beend gestellt, das Wiese bedeutet. Da das Gebirge erst seit dem 16. Jahrhundert und zumeist von den Alpenländern her besiedelt worden ist, kann auch diese Deutung nicht befriedigen. So erscheint die lautlich einwandfreie Deutung als Berntenberg (= Bernhartsberg) augenblicklich als die annehmbarste.

Bantenplan, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 21 Bauden. 1785 27. Flur Bantaplan genannt JK (Josephinischer Kataster) 670 TopNo (Topographische Nummer) 299 ff. (299 - 316), 1836 Bantenplan (auch Beantenplan) Sommer IV, 146 (Das Königreich Böhmen statistische-topographisch dargestellt von Johann Gottfried Sommer. Vierter Band: Königgrätzer Kreis, Prag 1836), 1898 Berndtenplan WRg (Der Wanderer im Riesengebirge) 1898 Seite 152, 1907 Pantenplan BK 542 (Trautenauer Bezirkskunde von J. Demuth, Trautenau 1901). Mundart om bantaploune, keine tschechische Bezeichnung.
            Deutung unsicher, vielleicht Bernhardsplan (Plan bezeichnet eine ebene Fläche). Siehe Bantaberg.

Berauerberg, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 6 Bauden. 1785 19. Flur Berauerberg genannt JK (Josephinischer Kataster) 670 TopNo (Topographische Nummer) 190 ff. (190 - 201), 1836 Berauer Berg Sommer IV 146 (Das Königreich Böhmen statistische-topographisch dargestellt von Johann Gottfried Sommer. Vierter Band: Königgrätzer Kreis, Prag 1836). Mundart om berauobarץe, berauobark, keine tschechische Benennung.
            Die Siedlung ist nach der Familie Berauer benannt. Den Familiennamen können wir seit 1642 (MKib - Kirchenbuch zu Marschendorf ... 1641 - 1647, Taufbuch -) im Riesengebirgeverfolgen. Er dürfte alpenländischen Ursprungs sein.

Bergerhäuser, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 5 Bauden. 1785 29. Flur Berger Häuser benannt, grenzen links am Bergergraben, ... JK (Josephinischer Kataster) TopNo (Topographische Nummer) 323 ff. (323 - 335), 1836 Bergerhäuser, oder Bergerbauden Sommer IV 145 (Das Königreich Böhmen statistische-topographisch dargestellt von Johann Gottfried Sommer. Vierter Band: Königgrätzer Kreis, Prag 1836). Mundart of do barץo-zaete, tschechisch seit 1923 Domky Bergrovy.
            Sie tragen ihren Namen nach der Familie Berger, die sich hier wohl als erste angesiedelt hat. Im Jahre 1785 sind von den sieben Häusern vier in Händen von Leuten namens Berger. Diesen Familiennamen können wir 1655 zum ersten Mal im Riesengebirge nachweisen (MKib - Kirchenbuch zu Marschendorf ... 1641 - 1647, Taufbuch -)

Bergschmiede, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 1 Baude. Mundart of do bark±mīde, tschechisch seit 1923 Kovárna.
            Dieses einschichtige Gasthaus über dem Riesengrund am Wege zur Schneekoppe, das bis 1901 und später nur im Sommer geöffnet war (Lessenthin 321 - Das Riesengebirge im Winter, von Berthold Lessenthin, Breslau 1901 -), wird in der BK (Trautenauer Bezirkskunde von J. Demuth, Trautenau 1901) als einstmaliges Förderhaus des eingegangenen Schwefel- und Arsenikbergwerks angegeben. Nach dem Bericht des greisen Altvorstehers Hintner aus Groß-Aupa soll die Bergschmiede um 1811 entstanden sein und das Bergwerksgerät für die Arsenhütte in Petzer geliefert haben. Ob sie älteren Ursprungs ist, lässt sich nicht mehr feststellen. Der Name bedeutet soviel wie Bergwerksschmiede.

Blaugrund, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 7 Bauden. 1785 23. Flur Blaugrund genannt JK (Josephinischer Kataster) 670 TopNo (Topographische Nummer) 238 - 247. Laut Gedenkbuch der Pfarre Groß-Aupa soll vor 1776 ein Haus im hinteren Blaugrund von einer Schneelawine zusammengedrückt worden sein (Gdb. folio 188b - Pfarrgedenkbuch). Mundart aem blogrunde, auch blogronde, tschechisch seit 1923 Důl Modrý.
            Der Blaugrund führt seinen Namen nach dem dunkelgrauen Gestein, das hier vorherrscht. Nach Grimm´s Wörterbuch bezeichnet das Wort "blau" die Vorstellung des tiefblauen, schwarzblauen, bleifarbigen (Wb II Sp. 81 - Wörterbuch -). Paul Regell führt den Namen auf eine alte Erzwäsche zurück. Man habe im Riesengrund Kobalt gefunden und in der Nähe "blaue Saphire" (WRg - Der Wanderer im Riesengebirge 1895 - Seite 27). Diese Deutung ist als gerecht (in der Vorlage "gesucht") abzulehnen. Der Helfenstein wird schon im 16. Jahrhundert als blauer Helfenstein bezeichnet und heißt heute Blaustein. Er ist schwarzgrau. Ebenso heißt eine Felsengruppe dunkelgrauen Gesteins im Isergebirge die blauen Steine (WRg 1928 Seite 164, W. F. Peukert "Flurnamen im Isergebirge").

Bodenwiese, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa I, 3 Bauden. 1785 11. Flur Bohnwiese genannt JK (Josephinischer Kataster) 670 TopNo (Topographische Nummer) 106-113, bis an den Granitzstein bei denen Bohnbauden JK 670 Grenzung[1], 1836 die Bohnwiese Sommer IV 146 (Das Königreich Böhmen statistische-topographisch dargestellt von Johann Gottfried Sommer. Vierter Band: Königgrätzer Kreis, Prag 1836). Eine Sammlung verschiedener Lesearten des Namens bringt S. Beck, Erg 1898 Seite 151. Mundart of do bunwize, keine tschechische Bezeichnung.
            Bodenwiese bezeichnet einen hochgelegenen Wiesenplan, Boden heißt eine ebene Fläche im Gebirge (RgWB XVIII1 Seite 11 - Das Riesengebirge in Wort und Bild -). Der Flurname "Boden" ist in unserer Gegend häufig, und zwar auch im Gebirgsvorlande (vgl. die Flurnamen aufn Boden, Bodenstück, Bodenberg, Förderboden in Pilnikau ThK (sogenannter Theresianischer Kataster im Landesarchiv in Prag) 26b, 55, 19, Bodem Weiß in Ober-Altstadt ThK 25b, 54, 55, Spitl Booden in Trautenau, die kleine und die lange Bodenwies in Jungbuch JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 1302 TopNo (Topographische Nummer) 526, 533, 664, die Bodenwiesen in Pilsdorf JK 1297 TopNo 1093, 1102 und viele andere). Zum Namen "Boden" vgl. auch SchwarzOSG 119 (Die Ortsnamen der Sudetenländer als Geschichtsquelle. Von Dr. Ernst Schwarz. Forschungen zum Deutschtum der Ostmarken, 2. Folge, 2. Band).

Bohnwiese, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, ein Haus auf der Bodenwiese (s.d.), das zu Groß-Aupa III gehört, während die übrigen drei Bauden der Gemeinde Groß-Aupa I angehören. Mundart of do bunwize, tschechisch seit 1923 Bouda Bobi (Bohnenbaude).
            Bohnwiese ist eine falsche Übersetzung, denn Bohnwiese ist Schnellsprechform von Bodenwiese und mit diesem Namen gleichbedeutend.

Braunberg, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 8 Bauden. 1785 17. Flur Braunberg genannt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TpNo 178-187. Mundart om braunbark, keine tschechische Bezeichnung.
            Im Jahre 1785 standen hier nur 5 Bauden (heute 14), von denen eine dem Jakob Braun gehörte. Nach seiner Familie ist der Berg benannt.

Braunbergbauden, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 13 Bauden. Mundart aea braunbarkbauda, keine tschechische Bezeichnung.
            Sie sollen älter sein als die Häuser auf dem Braunberge (mündliche Überlieferung – Altvorsteher Hintner) und führen ihren Namen nach dem Braunberge.

Braunboden, Ortsteil der Ortsgemeine Groß-Aupa II, 5 Bauden. 1785 34. Flur sogenannte Braunbodumen JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 468-475. Mundart om braunbodm, keine tschechische Bezeichnung.
            Braunboden bezeichnet die Wiesenfläche eines Braun (siehe Bodenwiese).

Braunkessel, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 1 Baude. 1785 38. Flur Braunbooden genannt. JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 531-538. Mundart aea khrina, keine tschechische Bezeichnung.
            1785 werden 4 Häuser erwähnt, in einem davon wohnt Hans Jakob Braun. Doch ist es fraglich, ob mit diesem Belege auch der heutige Braunkessel gemeint ist. Der Name bezeichnet die kesselförmige Einsenkung eines Braun. Die Mundart kennt nur den Flurnamen khrina, die vielleicht "Kronen" bedeutet. Damit ist eine Felsengruppe gemeint oberhalb des Braunkessels.

Braunmahd, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 1 Haus. 1785 17. Flur Braunberg. JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 186, Johann Böntsch alter No 67, seine Wiese von schlechter Gattung und TopNo 187, Johann Böntsch junger No 68, seine Wiese von schlechter Gattung, Braunmooth genannt, Braunmooth genannt JK 670. Mundart aem toule oder auch braunbaude, keine tschechische Bezeichnung.
            Die Baude, welche erst nach 1785 entstanden ist, trägt einen Flurnamen. Braunmahd heißt "Mahd, Wiese eines Braun".

Buchenloch, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 2 Bauden. 1785 30. Flur Buchathal genannt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 336-341. Mundart aem buאaluאe oder buאaloאe, keine tschechische Bezeichnung.
            Buchenloch heißt eine mit Buchen bewachsene Talsenke.

Buchthal, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 9 Bauden. 1785 26. Flur Buchthal genannt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 289 ff. (289-298). Mundart aem buאtoule, keine tschechische Bezeichnung.
            Der Name benennt ein mit Buchen bestandenes Tal.

Buschbaude, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa I, 1 Baude. Mundart aedo ferdo±ta pu±baude, keine tschechische Bezeichnung.
            Die Baude ist vor ungefähr 40 Jahren weggerissen worden und an ihrer Stelle ist ein herrschaftliches Hegerhaus gebaut worden. Da Busch in der Mundart "Wald" bedeutet, heißt Buschbaude soviel wie "Baude im Walde".

Buschbaude, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 1 Baude. Mundart hindošte pušbaude, keine tschechische Bezeichnung (nur im GL - Gemeindelexika: Ortsrepertorium für das Königreich Böhmen, Prag 1886 - 1886 Zadni Buschbaude).
            Die Baude liegt in der Nähe der oben genannten. Deutung s.d.

Fuchsberg, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 2 Bauden (weiter 3 Bauden zur Ortsgemeinde Schwarzenthal, GB (Gerichtsbezirk) Hohenelbe). 1708 unter dem Fuchsberg UrbKuttb (Urbarium oder Grundbuch, der zum Kuttenberger Berkhwerckh Reservirten Trauttenauer wälder So verfasset worden 1408. Urbariahsammlung Archiv des Ministeriums des Innern in Prag, früher k.k. Statthaltereiarchiv) Grenzung 30, 1785 18. Flur Fuchsbaude genannt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 188-189, Fuchsberg und weeberguth (FIN -Flurnamen -) JK 670, 1886 Fuchsbauden GL (Gemeindelexika: Orts-Repertorium des Königreiches Böhmen, Prag 1886). Mundart do fuksbark, tschechisch seit 1923 Boudy Li±či.
            Der Name des Berges kann sowohl mit dem Tier, als auch mit dem Familiennamen Fuchs in Verbindung gebracht werden.

Fuknerschlag, einschichtiges Hegerhaus der Ortsgemeinde Groß-Aupa I, 1 Baude. Mundart aea fukno±louk, tschechisch seit 1923 Paseka Fucknerova.
            Das alte Haus, das hier im Walde stand, wurde von der Marschendorfer Grundherrschaft angekauft, niedergerissen, und an seiner Stelle ein Hegerhaus gebaut, welches ungefähr 30 Jahre alt ist. Benannt ist es nach dem damaligen Heger Fuckner.

Grünbach, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 28 Bauden. 1785 16. Flur Krünloch genannt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 172-177, 1897 Im Grünbach (3. Theil) wurde das Haus .... GdbPfGAupa f. 192 (Gedenkbuch der Pfarre Groß-Aupa). Mundart aes khrīnboא, aem khrīnboא, keine tschechische Bezeichnung.
            Der Bach ist nach einem Mann namens Krün benannt, nach ihm dann der Ortsteil. Als Baudner werden 1708 in Groß-Aupa Elias und Georg Krün genannt (UrbKuttb - Urbarium oder Grundbuch, der zum Kuttenberger Berkhwerckh Reservirten Trauttenauer wälder So verfasset worden 1408. Urbarialsammlung Archiv des Ministeriums des Innern in Prag, früher k.k. Statthaltereiarchiv -). Im ThK (2, 2, 28, f. 120, 123 - Sogenannter Theresianischer Kataster im Landesarchiv Prag -) erscheint dieser Familienname, der vielleicht auf den Taufnamen Quirinus zurückgeht (s. Krinsdorf), als Krün, Kron, Krin usw. Bezüglich des ungebogenen Personennamen können auf den Kaiperbach verwiesen werden, der Altenbuch und Pilnikau durchfließt.

Grünhübel, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 2 Bauden. Mundart om khrōahūbl, keine tschechische Bezeichnung.
            Wenn die Mundartform die ursprüngliche ist, haben wir es mit dem Krähenhübel (Krähenhügel) zu tun. Grünhübel ist dann eine schwer erklärbare falsche Verhochdeutschung (siehe Grünbach, Roatentilke).

Hoferbauden, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa II. 1785 42. Flur Hoferbauden genandt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 563-568, 1886 Hofferbauden, Hoffrovy Boudy GL (Gemeindelexika: Orts-Repertorium des Königreiches Böhmen, Prag 1886). Mundart aea hōfobauda, tschechisch seit 1923 Hoferovky.
            Der Ortsteil besteht aus drei Bauden, die 1785 noch alle von Leuten namens Hofer bewohnt waren. Für 1708 werden Anton und Ernst Hofer als Baudner genannt (UrbKuttb -  Urbarium oder Grundbuch, der zum Kuttenberger Berkhwerckh Reservirten Trauttenauer wälder So verfasset worden 1408. Urbarialsammlung Archiv des Ministeriums des Innern in Prag, früher k.k. Statthaltereiarchiv -). Dieser Familienname ist seit 1642 in unserem Gebirge nachweisbar. Die Deutung ergibt sich von selbst.

Jilchenberg, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, 4 Bauden. 1785 31. Flur Jilchaberg, grenzet völlig mit obrigkeitlichen Waldungen, auch mit diesem um und um umgeben JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 342-347, dessen Hauswiese Jilchaberg genannt JK 670 TopNo 431, 433, 1886 Jülchenberg GL (Gemeindelexika: Orts-Repertorium des Königreiches Böhmen, Prag 1886). Mundart om jilץabarץe, keine tschechische Bezeichnung.
            Es ist der Berg eines Jilg, das Kurzform zu Ägidius ist (vgl. dazu tschechisch Jilji). Unter den Bergleuten, die 1534 im Riesengrund eine Bergstadt erbauen wollten, führte einer den Vornamen Gilg.

Jonabauden, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa II, 8 Bauden. 1785 39. Flur Johnaboden JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 539-544. Mundart om jōnabōdm, tschechisch seit 1923 Boudy Jonovy
            Diese Baudengruppe ist allgemein als Jonaboden bekannt, das soviel bedeutet wie "ebener Plan des John" (aus Johann zusammengezogen).

Karlaberg, Ortsteil der Ortsgemeinde Groß-Aupa II, 8 Bauden. 1785 49. Flur Karlaberg genandt JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670, TopNo (Topographische Nummer) 599-608, 1836 Karlberg, die Bauden an den beiden gleichnamigen Bergen, an der Ostseite des Aupathales Sommer IV 146 (Das Königreich Böhmen statistische-topographisch dargestellt von Johann Gottfried Sommer. Vierter Band: Königgrätzer Kreis, Prag 1836), 1900 Karlsberg, WRg (Der Wanderer im Riesengebirge) 1900 Seite 135 (Beck "Vom Ruhrenberg") . Mundart om khōalabarץe, keine tschechische Namensform.
            Karlaberg ist eine schlechte Übertragung der Mundartform in die Schriftsprache. Richtig müsste es Karlsberg heißen. Die Mundart biegt diesen Vornamen schwach zum Unterschied von der Schriftsprache. Der Berg ist also nach einem Karl benannt, die Baudengruppe nach dem Berge.

Krelbaude, einstige Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa III, einst 1 Baude. 1846 "Im Jahre 1776 hat auch eine Schneelawine die Krelbaude zusammengedrückt (oberhalb dem Stupfengrunde), die aber unbewohnt war, indem sie nur als Sommerbaude diente." GdbPfGrAupa (Gedenkbuch der Pfarre Groß-Aupa ) folio 188b, 1886 Kröllbaude GL (Gemeindelexika: Orts-Repertorium des Königreiches Böhmen, Prag 1886).
           
Sie besteht nicht mehr und muss zwischen 1910 und 1921 zugrunde gegangen sein, da sie im Ortsrepertorium 1910 noch geführt wurde, 1923 aber nicht mehr. Ihren Namen soll sie, wie mir ein alter Mann in Groß-Aupa sagte, davon haben, weil der Aufstieg so steil ist, dass man sich "einkeilen" (wohl eher "einkrallen", mundartlich "ajkrejla") muß. In Wirklichkeit ist sie nach einem Besitzer namens Krel benannt. Das Kuttenberger Urbar erwähnt 1708 für Klein-Aupa als Baudenleute Tobias und Kaspar Krel.

Kuglerbaude, Einschicht der Ortsgemeinde Groß-Aupa II, 1 Baude. 1785 47. Flur Kuglerbäudel JK (Josephinischer Kataster im Landesarchiv zu Prag) 670 TopNo (Topographische Nummer) 591. Mundart aedo khūץlobaude, tschechisch seit 1923 Bouda Kuglerova.
             Im Jahre 1785 bewohnte das Häuschen Kaspar Kugler. Nach ihm oder einem seiner Vorfahren ist es benannt.


[1] Im JK wird die Grenzung wie folgt beschrieben: Gränzet unten rechts und oben an Obrigkeitlicher Hutweide, links aber mit Marzinischen Herrschaft Höchelbner Unterthanen JK 670 Grenzung, TopNo 112 Johann Lahr No 43 und TopNo 113 dessen Hauswiese an obrigkeitlichen Walde kleine Bohnwiese genannt ist schlecht, 1836 ...

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