Der Kur- und Verschönerungsverein
von Gross-Aupa, gegründet im Jahr 1885, ließ im Jahre 1908 gegenüber der Volksschule,
jetzt Post, ein Kaiserdenkmal errichten.
Die Figur aus Stein stellte den 1790 verstorbenen Kaiser Josef II. dar. Dieser
wurde am 13.03.1741 geboren und verstarb am 20.02.1790.
Nach den Zusammenbruch der Donaumonarchie, Kaiserreich Österreich-Ungarn, musste
das Kaiserdenkmal entfernt werden. Die Steinfigur stand noch 1945 im Spritzenhaus
in Gross-Aupa. An der Stelle wurde auf Beschluss des Gemeinderates das Kriegerdenkmal
errichtet. Die Gemeinde beauftragte mit dieser Arbeit den Bildhauer Schwantner
in Trautenau. Die Kosten sollen sich auf 4000 Kronen belaufen haben, so nachzulesen
in der "Heimatchronik Gross-Aupa und Petzer" aus dem Jahre 1990 von
Oswald Wimmer herausgegeben. Erarbeitet wurde die Chronik von Erwin Tippelt,
der aber die Herausgabe nicht mehr erlebte.
Am 02. November 1924 – Allerseelen wurde die feierliche Einweihung durch
den Pfarrer Wenzel Rotter vorgenommen. Anwesend waren alle Vereine, die Musikkapelle
mit dem Kirchenchor und ein Großteil der Bevölkerung. Bei nasskaltem und strömendem
Regen dankte der damalige Bürgermeister von Gross-Aupa I. Teil, Vinzenz Hintner,
allen für die erbrachten Spenden zu diesen Denkmal. Da der Sockel des Kaiserdenkmals
in das Kriegerdenkmal mit einfloss, ist auch heute noch die Sockelinschrift
des Kaiserdenkmals lesbar, die lautet:
Verschönerungs-Vereine 1908 |
Auf der schwarzen Tafel des Kriegerdenkmals stand in Goldschrift:
1914 – 18 auf dem Felde der Ehre gebliebenen Heldensöhnen die Gemeinden Großaupa I. II. III. |
In der "Schulchronik der Gemeinde
Gross-Aupa I. und II. Teil , Teil II von 1891 1944" finden wir unter
dem Jahre 1924 nachstehenden Eintrag:
"Einweihung des Kriegerdenkmals
Im Sommer des Jahres 1924 erhielt das hiesige Gemeindeamt von der politischen
Bezirksverwaltung in Trautenau den Auftrag auch den noch stehen gebliebenen
Sockel des früheren Kaiser Josef Denkmales abzutragen und den Platz wieder in
Einklang mit seiner Umgebung zu bringen. Ein dagegen eingebrachter Rekurs wurde
abgewiesen. Da wurde in einer dreigemeinschaftlichen Sitzung der Beschluss gefasst,
an Stelle des Kaiser Josef Denkmales ein Kriegerdenkmal für die im Weltkrieg
gefallenen Ortssöhne zu errichten und den noch vorhandenen Sockel dazu zu benutzen.
Der Kaufmann Herr Adolf Bönsch machte der Entwurf sowie ein Modell des zu errichtenden
Denkmales und da dasselbe gefiel, so wurde die Ausführung des Denkmales dem
akademischen Bildhauer Schwandtner in Trautenau übertragen. Das Denkmal zeigte
ein über eine gesenkte Fackel gelegtes Palmenblatt und darüber ein Kreuz. Darunter
ist eine schwarz polierte Gedenktafel, welche die Inschrift trägt:
"Ihren im Weltkrieg 1914 1918 auf dem Felde der Ehre gebliebenen
Heldensöhnen die Gemeinden Groß-Aupa I. II. III."
Die politische Bezirksverwaltung hatte die Aufstellung des Denkmales nur unter
der Bedingung zugelassen, wenn auf demselben keine alt-österreichischen Embleme
angebracht und die Farben schwarz gelb vermieden würden. Die feierliche Enthüllung
und Einweihung des Denkmales fand Sonntag, den 02. November 1924 statt. Leider
war der Tag ein Regentag, so dass die Feier unter strömendem Regen vor sich
ging. Um 9 Uhr vormittags versammelten sich die Vereine und Körperschaften beim
Gasthause "Zum Rübezahl", von wo um ½ 10 Uhr der Abmarsch zum
Denkmale erfolgte. Dort begrüßte der Herr Gemeindevorsteher Vinzenz Hintner
alle Erschienenen, worauf der Bürgermeister von Trautenau, Herr Hyronimus Siegel
die Festrede hielt. Nach derselben übernahm der Herr Gemeindevorsteher vom I.
Teil das Denkmal in die Obhut der Gemeinde, worauf die Einweihung des Denkmales
durch den Pfarrer, Herrn Wenzel Rotter vorgenommen wurde. Der hiesige Gesangverein
sang sodann den gemischten Chor: "Wie sie so sanft ruhen", worauf
die Niederlegung der Kränze und die Defilierung der Vereine erfolgte. Die Feier
fand mit einem feierlichen Hochamte in der Kirche ihren Abschluss."
Seit Jahrzehnten war das Kriegerdenkmal in einem Gebüsch versteckt. Bei Bauarbeiten wurde das Denkmal im Frühjahr 2011 fachmännisch zerlegt, so gesehen Anfang im Juni 2011, und seitens der Stadtverwaltung Petzer umgesetzt. Es ist nun weithin sichtbar. Der neue Standort befindet sich an der linken Seite am Anfang der Zufahrt zur Schule / Kirche. Die alte Sockelinschrift ist mit schwarzer Farbe auf der Rückseite des Sockels hervorgehoben. Lediglich die 1945 entfernte Tafel mit der Inschrift fehlt dem Denkmal.
Petr Beneš |
Jana und Petr Beneš |
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"Einweihungsfoto" der neuen
Schrifttafel
Links oben: Luděk Jirásek, Miloslav Bartoš, Antonín Tichý, darunter Martina Klimeš, Petr Beneš links untere Reihe: Jana Benešová, Margit Bartoš, Peter Schulz, Hanka Bergerová, Gemeindesekretär der Stadt Pec pod Sněžkou Michael Berger. |
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Das Kriegerdenkmal von der Hauptstrasse
ausgesehen.
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Die neue Schrifttafel.
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