Aufruhr unter den Waldarbeitern

Aufruhr unter der Wald-Arbeiterschaft im Riesengebirge und im Adlergebirge
am Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts.

Eine Übersetzung

In der Mitte des 16. Jahrhunderts vernichteten die Kaiserlichen Silbergruben und die Hütte in Kutna Hora (Kuttenberg) die verfügbaren Holzvorräte aus den umliegenden Wäldern. Weil man für die Verhüttung nicht auf Brennholz verzichten konnte, musste man für die Gewinnung der benötigten Holzkohle Holz aus weiter entfernten Wäldern beschaffen.

Der Berghauptmann Christof von Gendorf empfahl, Holz aus den kaiserlichen Wäldern, aus dem Marschendorfer Gebiet zu besorgen, das im Flussgebiet der Großen und Kleinen Aupa liegt. Über diese Flüsse wäre es möglich Holz bis zur Elbe und schließlich bis nach Alt-Kolin zu befördern.

Die Idee, Holz aus dem Riesengebirge über Aupa und Elbe zu verflößen, war nicht neu und war schon im 15. Jahrhundert genutzt worden. Aber dieses Mal wurde eine größere Möglichkeit gesehen, die Hütte in Kuttenberg mit Holz zu versorgen.

Als damals im Jahre 1555 der Burggraf von Brandeis, Mikulaš Wachtel, zum obersten Forstmeister der Trautenauer Wälder ernannt wurde, begann man wieder mit der Holzverflößung nach Kuttenberg. Jedoch, die Mengen Holzes aus dem Riesengebirge reichten für die Kuttenberger Gruben nicht aus und ein weitergehender Aufkauf von Holz aus dem Binnenland wurde notwendig. Es wurde daher entschieden, auf den Vorschlag Christoph von Gendorfs einzugehen und Holz aus den kaiserlichen Wäldern bei Trautenau zu verflößen. Die Flüsse Kleine und Große Aupa mussten daher ausgebessert werden, und es wurden Wehre, Wasserbehälter usw. gebaut.Zu diesen Arbeiten wurden im Jahre 1566 Fachleute aus Tirol berufen. Diese Einberufung ausländischer Facharbeiter ins Riesengebirge war nicht neu Simon Hüttel berichtete bereits in seiner Chronik, dass schon 1549 in diesen Wald ausländische Arbeiter kamen (1), um Holz zu fällen. Im April 1566 wurden die ersten Fachleute aus Tirol, die die Meister Hans Gauden und Paul Laghner, nach Böhmen eingeladen, die begannen, den Abbau des Holzes, den Transport auf dem Wasser und die Erzeugung von Holzkohle zu organisieren. Es wurde beantragt, in den Riesengebirgswäldern den Abbau und den Wassertransport des Holzes und in Alt Kolin die Erzeugung der Holzkohle zu organisieren.

Am 27.4.1566 wurde mit ihnen ein Vertrag über die Verschickung von 50 Waldarbeitern, 2 Meistern und 1 Schmied (für Äxte) ins Riesengebirge abgeschlossen (2).

Laut dieses Vertrages kamen im Jahre 1566 aus Tirol Johann und Peter Gauden aus Rotholz, Christof Jeher aus Pratenberg aus der Tiroler Herrschaft Rottenburg und Thomas Pressel aus Gensam an der Enns an 6 Plätze in den Wäldern bei Marschendorf, wo sie den geforderten Holzabbau, den Aufbau der Wehre und den Wasser-Transport des Holzes nach Alt Kolin organisierten. Am 30.11.1566 wurde ein zweiter Vertrag geschlossen, diesmal mit Preisen: für 1000 Holzstämme wurden den Waldarbeitern 18 Gulden und 15 Kreuzer ausgezahlt. Zur Verpflegung der Waldarbeiter wurde ein Vorschuss von 30 Kreuzern wöchentlich gezahlt. Die Verrechnung mit dem Lohn sollte am Jahresende erfolgen. In Altstadt vor Trautenau sollte der Ordnungs-Graf sein, der das geförderte Holz zählen und jedem Arbeiter seinen ihm zustehenden Lohn zahlen sollte.

Kuttenberg legte für jedes Jahr seinen Bedarf an Holz fest, und die Wald-Beamten unter der Führung des Trautenauer Forstmeisters Mikulaš Wachtel bestimmten im Wald die Plätze, an denen das Holz gefällt werden sollte. Im Vertrag war immer niedergeschrieben, welchen Lohn die Holzfäller und Arbeiter bekommen sollten, die das Holz nach Altstadt verschifften, wobei auch die Beschwerlichkeit und die Entfernung zum Einsatzort berücksichtigt wurde. Die Menge des produzierten Holzes kontrollierten die kaiserlichen Wald-Beamten.

Im Jahre 1568 wurden schon 22 Gulden für 1000 Holzstämme gezahlt, im Holzlager bei Marschendorf lagen damals 895 000 Holzstämme bereit. Buchenholz und anderes Hartholz wurde im Mai geschlagen und wurde im Jahr darauf im Frühling verschifft. Holz schlechterer Qualität blieb etwa länger liegen.

(Seite 512)
Am 4.11.1569 wurde ein neuer Vertrag abgeschlossen, durch den sich die Holzarbeiter verpflichteten, zum vereinbarten Preis dem Graf bei Altstadt die abgesprochene Menge Holz bis Weihnachten zu liefern.

Aus diesem Abkommen ist offensichtlich, dass in Vertretung der Holzarbeiter die Führer ihrer Arbeitsgruppen die Verträge schlossen. Die Arbeiter wurden nach 4 Wochen mit Vorschuss bezahlt, und das ziemlich regelmäßig.

Im Jahre 1585 war in der Kuttenberger Münzerei eine Krise. Die Arbeit wurde teilweise eingestellt. Es gab nicht genug Arbeit, und der Lohn wurde unregelmäßig gezahlt. Dadurch gerieten die Arbeiter in große Not, worüber ein Bericht vom 28.02.1585 schreibt. Darin schreibt ein Kaiserlicher, dass 100 Holzarbeiter nicht den vereinbarten Lohn erhielten, wodurch sie sehr litten. Fast 3 Jahre hätten sie ihren Lohn nicht bekommen, und ihr Hunger und ihre Not sei so groß, dass sie nur trockenes Haferbrot essen könnten, wobei sie nicht satt würden und sie sich vor einer Verschuldung fürchteten. Wegen ihrer Schulden könnten sie sich nicht um ihre Familien kümmern. Aus Not könnten sie ihren Familien nur Hafer und Gerste bieten, die sie sonst an das Vieh verfütterten, und Kraut und Kohlstrünke.

Im Zusammenhang mit dieser Beschwerde hören wir zum ersten Mal, dass sich die Arbeiter auflehnen wollen. Verbittert durch die unregelmäßige Bezahlung beschädigen sie die Talsperren (Flößanlagen) des Grafs. Grund war der Vorschlag der Kaiserlichen, die für das kommende Jahr geplanten Arbeiten im laufenden Jahr durchzuführen. Grund für diese Anordnung war die Auffassung der Kaiserlichen, dass die Kosten der verursachten Schäden höher waren als ihr Lohn. Aber die Forderungen der Holzarbeiter wurden nicht erfüllt.

Weil die Arbeiter ihren Lebensunterhalt nicht ausreichend bestreiten konnten wollten sie dorthin weggehen, wo sie regelmäßig bezahlt wurden. Als sie schließlich auf verschiedene Weise beruhigt worden waren kehrte nach langen Vereinbarungen dennoch keine Ruhe ein. Im Jahr 1590 kam eine große Teuerung, und bei der Bezahlung der Arbeiter gab es wieder schwere Pannen, die zu Beginn des Jahres 1591 noch schlimmer wurden. Da half nun der Trautenauer Stadtrat aus, indem er zur Erhaltung der hungernden Kuttenberger ein Darlehen von 500 Schock Meissener gewährte und Getreide im Werte von 1000 Schock Meissener. Selbst das reichte nur für kurze Zeit. Und so protestierten die Arbeiter im Juni 1591 erneut wegen der Nichtbezahlung ihres Lohns. Obwohl wir keine genauen Informationen über den Verlauf dieses Aufstandes haben, so gibt es doch eine amtliche Verlautbarung, in der vom 13. Juni 1591 durch Buchhalter Wolf Herolt und Holzmeister Wilhelm Hübner vermeldet wurde, dass es einen richtigen Aufstand gab, bei dem die Holzarbeiter Hübner umringten, sich gegen Herolt wandten, die Pferde von der Kutsche abspannten und verkündeten, dass sie sich erst nach ausreichender Entlohnung zurückziehen würden.

Im Jahre 1592 beschwerten sich die Arbeiter erneut. Sie machten darauf aufmerksam, dass sie lediglich ein Drittel des Lohnes für Ihre Arbeit aus dem Jahre 1591 erhielten und das auch nur schleppend, obwohl sie ihre Arbeit geleistet hätten. Durch die Säumigkeit der Herrschaft hätten sie sich vor dem Winter kein Getreide beschaffen können und ihnen drohte jetzt Hunger. Bei ihrem größten Elend würden sie wirklich noch ausgelacht und täglich drohe ihnen schlimmes Gefängnis. Wenn die Herrschaft die Bezahlung weiter hinauszögere würden die besten Arbeiter weggehen und die bestellten Arbeiten könnten nicht durchgeführt werden. Ihre Beschwerde beendeten sie mit den Worten, die hier frei (aus dem Deutschen) ins Tschechische übersetzt wurden: "wir (jubeln (nach Google Übersetzung)) aber hoffen, dass die Herren sich unseren Jammer zu Herzen nehmen und die Bezahlung des Restes unseres Lohns nicht verzögern".

Sodann bewilligten die Trautenauer wieder 1860 Schock Meissener um die Arbeiter vor Hunger zu bewahren.

Im Jahre 1601 lesen wir wieder von Beschwerden der Arbeiter, die sich in diesem Jahr, aber besonders nach der großen Verteuerung im Jahre 1606, über die wiederum verzögerte Auszahlung der Löhne beschweren. Wir erfahren darüber auch aus dem Bericht der Kommissare, der am 23. September 1609 nach der Kontrolle des Riesengebirgswaldes verfasst wurde. Nach ihrem Bericht waren hier die Familien der Tiroler Waldarbeiter schon seit 30 und 40 Jahren angesiedelt, die Mehrheit ärmlich lebend, weil ihnen niemals für ihre Arbeit anständig bezahlt wurde. Einige wünschten bitter und mit Tränen, dass man sie in ihren Hütten lassen solle, die sie in den Wäldern erbaut hatten und baten, dass man sie als Untertanen des tschechischen Königs behandeln solle und den anderen Siedlern gleichgestellt, (Seite 513) wie es ihnen versprochen worden war. Andere, kühnere, die bei der Alten Aupa wohnten, rebellierten zuerst, sich zusammenrottend, und forderten die Auszahlung ihres Lohnes. Die Beamten, wie ein Bericht beschreibt, "was konnten sie dagegen tun, gegen die falschen Anschuldigungen und Beschimpfungen; ihnen drohen und einige für längere Zeit arrestieren."

Als Aufrührer und Rädelsführer bezeichneten die Kommissare 3 Arbeiter: Hans Rintaler, Melchior Rohr und Georg Meisel. Dem Trautenauer Forstmeister wurde angeordnet, sie sicherzustellen. Melchior Rohr gelang es jedoch, nach dem Verhör zu fliehen und Rintaler kriegten sie überhaupt nicht. Nur Georg Meisel, obwohl er sich auf seine Unschuld berief, wurde schließlich ergriffen und eingesperrt.

Die Beamten schlugen vor, dass beide Flüchtigen als Warnung nach ihrer Ergreifung in das Gefängnis von Kutna Hora oder ein anderes Gefängnis gebracht und bei Wasser und Brot eingesperrt werden und dann als Meuterer aus ihrer Behausung vetrieben werden sollten. Diese schwere Bestrafung sollte dazu dienen, dass sich bei der neuen Anlage im Rehorn nicht wieder so etwas ähnliches ereignen sollte. Und so wurden die Arbeiter wieder nicht für ihre schwere und anstrengende Arbeit anerkannt.

Weil inzwischen die Holzverflößung aus dem Riesengebirge aufgehört hatte und aus dem Adlergebirge erfolgte, verschob sich der Schwerpunkt des sozialen Kampfes der Arbeiter dorthin, wo ihnen auch wieder die Bezahlung der Löhne vorenthalten wurde (3).

Die Elbufer waren jedoch in solch schlechtem Zustand, dass sich die Reparaturen verzögerten. In der Münzkasse von Kuttenberg war kein Geld für Reparaturen, der Holzvorrat aus dem Lager bei Kuttenberg war erschöpft und die Meiler waren völlig erloschen. Deshalb ordnete die Böhmische Kammer an, eine Kommission von Bergbeamten ins Rehorngebirge zu den dortigen Waldbesitzern zu senden, um vor dem Beginn der Verflößung eine notwendige Reparatur des Elbufers zu veranlassen. Keiner der Beamten wollte jedoch in den Rehorn-Wald, weil sie wussten, dass sie dort vor allem mit den Beschwerden der Arbeiter rechnen müssten, die ihnen überbracht würden. Deshalb wurden bestimmt Nikolaus aus Rasna, Urburario (4), und Samuel Barbor, Schreiber beim Lager an der Elbe. Sobald beide beim Forstmeister Wilhelm Hübner angekommen waren und angefangen hatten mit ihm zu verhandeln, versammelte sich auf dem Hof eine Menge zerlumpter, abgemagerter und von der Arbeit abgeschundener Männer. Es waren dies Holzarbeiter, die die Auszahlung ihres verdienten, aber zurückgehaltenen Lohnes, verlangten. Sie klagten über ihr schreckliches Elend und den Hunger, mit dem sie leben mussten. Schon lange haben wir nichts zum Futtern. Nicht wenige liegen krank danieder, aus Hunger, weil sie heißes Brot aus dem Backofen reißen, dazu Wasser trinken und sich so ernähren. Sie zeigen auf ihre Lumpen: wir haben keine Kleider! Alles was wir hatten brauchten wir fürs Essen. Hunger und Schwäche – aber machen können wir nichts.

Zusammengerufen hatte Forstmeister Hübner, allerdings so, dass die Leute davon nichts wussten, weil er selbst keinen anderen Ausweg sah, wenn schon Versprechungen nicht halfen. Aber auch dem Urburario blieb nichts anderes übrig als Versprechungen zu machen. Geld für die regelmäßige Lohnauszahlung gab es nicht, weil niemand wusste, dass hier Holzfäller lebten. Es ist jedoch sicher, dass er den Herrn Zollmeister um Geld nach Kuttenberg schickte. Die Arbeiter waren jedoch schon an ähnliche Beteuerungen gewöhnt, und deswegen fragten sie nach den Bedingungen. Sie warteten drei oder vier Tage, gearbeitet wurde nicht, und so konnten die Herren im Verlaufe dieser Zeit den Wald nicht verlassen. Die ruhmreiche Kommission musste sich also plagen. Sie schauten sich die Talsperre an, aber in Begleitung der Holzfäller. Als sie die Schließung der Talsperre verlangten, wollte keiner der Arbeiter sie schließen lassen. Schließlich kamen dennoch einige Streikbrecher, die dem Befehl der Herrschaft gehorchten und die Talsperre schlossen.

Sobald die Kommission zum Forstmeister Hübner zurückgekehrt war, begrüßte er wieder die sich empörenden Holzfäller an der Spitze mit Poserer. Dieser war der größte Aufrührer und Anführer der Meuterer. Die Streikbrecher wurden eingeschlossen, ihnen wurde gedroht, und es fielen auch einige Schüsse.

(Seite 514) Die Herren Kommissare waren sehr erschrocken, besonders als sie erfuhren, dass Poserer gedroht hatte, um seinen Lohn zu erhalten, dass er jemandem die Hand abhauen und sich davonmachen würde. Vor der Nacht, schließlich, versperrten die Kommissare ihre Zimmer und hörten auf, Nachtwache zu halten. Früh rettete sie ein starker Platzregen, andernfalls hätten sich frühere Vorfälle bestimmt wiederholt. Die Belagerer zerstreuten sich und die Herren konnten wieder zurück.

In Kuttenberg verfasste man sofort die Berichte für das Bergamt und erinnerten sich an den Herrn Zollmeister, der wieder in den Wald ohne Geld zurückkehrte, aber es versprach.

Die armseligen Holzarbeiter wurden nicht entlohnt bis zum Ende 1611. Aus Verzweiflung schickten sie ihre Führer zu Fuß nach Kuttenberg für ihren Lohn. Sie kamen dort zerlumpt, hungig und bettelarm an. Die Beamten am Welschen Hof waren erschrocken über ihr Elend und wollten ihnen wirklich helfen, aber in ihrer Kasse war kein einziger Groschen. Die Kaiserliche Münze war darüber hinaus dermaßen verschuldet, dass sie selbst auch keine Darlehen mehr bekommen konnte. Die Arbeiter wollten nicht ohne Geld zurückkommen und drohten, dass auch die übrigen Arbeiter im Rehorn ihre Arbeit einstellen und alle nach Kuttenberg kommen würden, wenn sie kein Geld erhielten.

Es wurde daher ein Eilbote nach Prag an die Königliche Kammer geschickt. Aber diese schickte statt Geld eine Empfehlung, sie sollten unter sich Geld sammeln (wenigstens 3000 Schock Meissener) und dieses sofort an die Münze schicken. Dabei sollten sie dafür sorgen, dass dieses Geld für keinen anderen Zweck ausgegeben werde. Die Königliche Kammer verspreche im Namen des Königs, dass diese Summe bei der ersten Möglichkeit zurückgezahlt werde.

Interessant ist die Erklärung, warum die Böhmische Kammer die Arbeiter nicht selbst bezahlen kann. Angeblich hat der sehr bedeutende J.M. königliche Wechsel, (hier folgen einige unverständliche Zeilen, möglicherweise in altem Tschechisch über Verwendung von Steuern oder ähnlich, die ich nicht übersetzen konnte).

Die Stadt konnte aber die 3000 Schock nicht auftreiben. Man zahlte den Arbeitern nur einen Vorschuss und der Zahlmeister versicherte, dass die restliche Bezahlung zu den gegebenen Terminen erfolgen würde.

Weil die Leute in Kuttenberg nicht glaubten, dass "bezahlt würde bei nächstmöglicher Gelegenheit", verlangten sie die Ausstellung einer Schuldverschreibung mit Garantie und forderten von der Böhmischen Kammer am 10. März 1612 die Zahlung von 1500 Schock Meissener Groschen. Der Zahlmeister schreibt: "dass wir selbst Berge gefördert haben, aus und von denen Ihr gute Ernährung und Erziehung erhalten habt. Jedoch, wie es ungewollt ist, ... (unklar ü).., haben wir angeordnet, dass Euch diese Summe, 3000 Schock, ... zur Beruhigung der Arbeiter bewilligt werde. (ü: konnte ich teilweise nicht übersetzen).

In diesem Jahr gab es wieder Unruhe unter den Holzarbeitern, als aus ihren Reihen der Forstmeister ernannt wurde. Die Leute protestierten dagegen, dass dieser die Arbeiter zu Ordnung und Gehorsamkeit aufforderte, aber weil der Mann aus ihren Reihen kam, forderten sie: ein Mensch mit gutem Gewissen weiß was anständig ist und er muss den Arbeitern gegenüber das Wort halten, das gegeben wurde.

In den folgenden Jahren hören wir wieder von Unruhen der Arbeiter wegen nicht bezahlten Lohnes. Opfern aus den Reihen der Arbeiter wurde kaum geholfen. Der Arbeiter stand unten in der Werteliste der kaiserlichen Beamtenschaft. Sie konnten das nicht bekommen, was ihnen mit Recht zustand: ihren Lohn.

(Seite 515) Aus all diesem kann man schließen, dass die Mehrzahl der protestierenden Arbeiterschaft in Trautenau und im Rehorn eher dem Elend und der Verzweiflung ausgeliefert war als sich ihrer Klassenzugehörigkeit bewusst zu sein. Der Arbeiterklasse konnte nur eine Vereinigung ihrer Kräfte zum Sieg in Osttschechien und in Kuttenberg verhelfen.

(Ü?): hier hatte ich Probleme bei der Übersetzung und die Chance von Fehlern ist hier größer als im restlichen Text.

Fussnoten:

(1) Hüttel schreibt in seiner Trautenauer Chronik, die 1881 Dr. Schlesinger unter der Bezeichnung "Simon Hüttels Chronik der Stadt Trautenau" herausgab auf Seite 148: Es wird ein grausam fremdes Volk in das Hrisengebirge kommen, die das Holz vertreiben.

(2) Einen Bericht darüber finden wir im Archiv des Ministeriums des Inneren, altes Manipulationszeichen T 9/6, wo weitere Berichte über die Holzverflößung aus dem Riesengebirge und den Aufruhr der Bergarbeiter zu finden sind. Nach dem Bericht vom 03.07.1566, zu finden im Archiv von Kuttenberg, kamen 30 Holzarbeiter aus Tirol ins Riesengebirge, die schon Anfang Juli anfingen Holz zu schlagen.

(3) Den Hergang des Aufstandes der Bergarbeiter im Rehorn beschrieb bereits Jan Fiala in seinem Artikel "Wert ist dem Arbeiter sein Lohn", der im Kuttenberger Jahrbuch IV, Nr. 10, veröffentlicht wurde. Sein Bericht wurde benutzt bei der Abfassung dieses Artikels.

(4) (Fussnote des Übersetzers): Die Übersetzung von "urburéři" konnte ich im Wörterbuch nicht finden. Urburario ist die lateinische Übersetzung und dieser Begriff taucht in "Google" ausschließlich in mittelalterlichen lateinischen Berichten aus dem tschechischen Raum auf. Auch mit Hilfe eines erfahrenen Lateinlehrers und dessen Lexika konnte keine deutsche Übersetzung gefunden werden. Abgeleitet von "urbs" (Stadt) dürfte es sich um einen Stadtbeamten handeln.

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