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15. Dezember 1567
Anno domini 1567 jar den 15. tag im christmon, das ist den nechsten montag nach Lucia, ist durch den edlen ehrundvesten hern Christian Dietrich etc. als buchhalter und her George Schattney von Olivett, münzschreiber auf Kuttenberg. ist den schwatzern und holzknechten auf den Trautnawischen welden und den arbeitern auf den hriesen und welden gelt auszgegeben und zu Trautnaw bezalet worden, nemblichen zwölf hundert gülden und sechs und 60 gülden, und ist jeder gülden per 15 patzen gerechnet worden etc. etc.
Anno domini 1567 in diesem jar ist die grosse wasserklausen erbauet worden, die da iren namen von der Grossenaupen bekomen hat, darauf sie gebauet ist worden. der tam an der grossen wasserklausen ist einhundert und 20 elen lang und 16 elen brait an die joch und flügel zun wasserthoren; sie helt 15 elen tief wasser oder fünf man hoch. hat man erstlich gegeben zum machen 25 hundert gülden; als sie aber hienachmals wandelbar ist worden, hat man 7 hundert gülden abermals vom flicken gegeben, also das die grosse wasserklausen gestehet drei tausent und zwei hundert gülden auf der Grossenaupen etc.
Die holzhriesen am Schwarzenberg seind 5 hundert fach lang, lenger dan 15 hundert waltlochtern. sie gestehen 8 hundert gülden zu bawen etc. etc.
Das neuw wassergerinne ist 16 hundert waltlochtern lang und 2 elen brait, es gestehet 1300 gülden zu machen vom neuen Seuffen herab bisz in die Aupen unterhalb Marschendorf etc.
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6. April 1574
Anno d. 1574 den 6. tag aprilis hat ein erbar rath der stadt Trautnaw das kleine kor, so unter dem schillerkor ist, dem ganzen handwerk der fleischer vorkauft umb 8 taler. solch gelt haben sie wiederumb auf das neuw herngestülle gewendet, darin ein erbar rath ein jede person, wie sie nach der ordnung sitzen, also auch ihre stende gleich haben.
Ein schwatzer hat sich bei Jüstlin im brannten wein zu tude gesoffen diese zeit.
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3. Mai 1575
Anno d. 1575 den 3. tag mai am dinstag des heiligen kreuztagerfindung ist die sonne am himmel viel lenger, dan ein ganze stunde ohn allen schein gestanden, wie ein blut rot, mit schwarz vermischt etc. etc. an diesem tag sein die jungsten ausz allen zechen zu Trautnaw mit aufs Königreich gegangen bei neben den gemeinelsten und etzlichen rathspersonen, so darzu verordnet gewesen, das sie alda solten gemeiner stadt Trautnaw wiederumb holz ausstecken und abmessen, von wegen das die kaisrischen schwatzer und holzknecht im gepirg in den Trautnawischen welden hatten abgehakt und weggefösset etc. etc.
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12. Mai 1575
Anno des Jahres 1575 den 12. tag mai an der himmelfart Christi hat ein erbar rath meister Christoffen dem meuer vor dem mittelthor das eingfalne stück mauer verdingtet zu mauern. darvon sol im ein erbar rath zu lohn geben vor seine arbeit funfzehen schock und ein firtel salz etc. etc. den dritten tag dornach ward Mertten Hoffman und Lorenz Stenzel wund gehauen zu Weygelsdorf von Casper pauern etc. etc. [1]
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29. November 1576
Anno d. 1576 den 29. tag wintermon den dornstag vor Andree zu nacht umb 2 uhr am halben seiger ist die.spittalbrücke vorm niderthor vom klausewasser gar hinweg gefürt worden. und der grosse kasten, so drei klafftern lang war und foller staine, den hat es gar uberstürzt und hat in mehr dan auf dreizehn klaffter von der stellen in der Aupen hinunder gefürt. zusambt den stainen, welche nach drinen gelegen sind, das es doch gleich jeder man, der es anschauet, unmüglich sein daucht. mit solchem erschrecklichem prausen ist das klausewasser in die heuser uber der niderbrücken eingefallen bis uber die tisch und benke. es hat auch viel zeun an gerten ganz und gar mitte hinweggerissen und grossen schaden gethan. die kaiszrischen holzknecht und schwatzer sagten: Rübenzagel hab die klaussen geschlagen und ihren klaussemeister auch mit ertrenckt etc. etc.
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26. März 1579
Anno d. 1579 den 26. tag im mertzen am donerstag in der nacht ist die Aupa so plotze grosz worden vor regen, und haben sich die wasser im Risengebirge ergossen, sonderlich das klausewasser. es hat mehr dan vor hundert gülden schaden gethan und hat im Tunkelthal die holzrisen weggefürt. es hat dem Matz Langen zu Marschendorf sein heuszlin ubersturzt und hat im sein schwanger weib mit vier kinderlein ersauft. er aber ist lebendig herausgeschwomen mit der hausgenüsin und irem kinde.
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11. Juli 1581
Anno d. 1581 den 11. juli dinstag vor Margreta ist die gemein abermals auf die grenitz bein Helfenstain gezogen und viel holz hereingefürt. der her Caspar Nus, Rom. kais. forstmaister uber die Trautnawischen gepirge, hat in selbst mit 100 schwatzern ein beistand gethan. und sie haben im 60 sch. schindel geschankt. ferner den 29. juli hat man den Trautnawern in die 70 sch. korn abgeschnitten und weggefurt oberhalben der grenitz bein der Pauszwitz. solchs ist geschehen bein der nacht aus anstiftung der her Gorgen von Walstain, hern auf Arnaw etc. sein son hat des Nachotischen hern folck allr gehabt bein tausent man etc. diesen tag hat ein e. rath alhie Balzer Hergeseln und Gorge Wainern mit ausgeschnitten zedeln zum hern von Arnaw geschickt.
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22. April 1583
Anno d. 1583 den 22. tag aprilis montag[2] vor s. Georgi ist der her Albrecht Sigler im Mehern[3] gestorben. darnach den 4. tag mai ist die orgel verfertiget und die stadtembter besatzt worden. und den 6. tag mai hat der her Gorge voll Walstayn denn schwatzer Lang Matzen lasen hencken.[4]
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21. März 1591
Anno d. 1591 den 21. tag im mertzen hat der herr Tobias Scharffenberg pfarher alhie ein scharf holzmandat verlesen auf der canzel, darin das geflüste schwatzerholz zu stelen verbotten worden etc. etc.
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3. April 1591
Anno d. den 3. aprillis ist die new gloke vom kirchturm geworfen worden an Jacobs Beders bürgermeisterambt. item, den 27. tag aprilis hat Matz Leder die linde bein der hall auf den kirchhof gesetzt. diesen tag ist die new gloke gen Arnaw gefurt worden, anders zu gissen.
29. April 1591
Anno d. 1591 den 29. tag aprilis hat ein e. rath lassen den m. Onoffrius von Greyffenberg die orgelpfeiffen übersetzen und stimen, darvon sie ihm 4 taler haben gegeben.
4. Juni 1591
Anno d. 1591 den 4. tag junius am pfingstdinstag sind 3 hundert schwatzer holzknechte gen Trautnaw auf den schloszhof komen; da hat ihn ein e. rath 2 fas bier geschenckt und umb 2 taler brodt etc. etc.
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20. September 1596
Item im 1596 jar den 20. tag september ist die erbare zeche der zichner und leinenweber zu Trautnaw confirmiret und bestettiget worden mit der stadt Trautnaw grosserem anhangenden sigill. und sind nach allen verlesenen zechen die letzt und jungste zeche. und ist dis der erste zechmaister Matz Stertz und Michel Gompricht neben ihm etc.
Dise zeit haben die torhütter müssen aide schweren, das sie solten anzejgen, wer dem kaiser schwatzer holz entwendet etc.