Nachdem ich die eventuell in Frage kommende Herkunftsorte der Baudler herausgesucht
hatte, suchte ich mehrere Namensverzeichnisse nach der Bedeutung der Familiennamen.
Ich habe auch andere Familiennamen herausgesucht, die mit dem Riesengebirge
bzw. den "Alten Holzknechten" nichts zutun haben.
Der Familienname "M I T Z I N G E R" ist separat Anfang Mai 2000 veröffentlicht.
Einige Familiennamen sind auch in anderen Ländern wie z.B. Preußen zeitgleich vertreten. Ob ihre
Bedeutung zutrifft müsste noch nachgelesen werden.
Bei der Durchsicht der Namensverzeichnisse stellte ich fest, das einige Buchstaben
des Alphabets zusammengezogen wurden, so z.B. "B" und "P",
"C" siehe bei "K" und "Z", "D" und "T",
"F" und "V", "I" und "J" und "C"
und "K".
Bei der Ahnen-, Namensforschung sowie der Herkunftsorte sollte man bedenken,
das unserer heutigen Familiennamen zwar in Mittelalter eingeführt wurden. Sie
waren aber nicht erblich. In Frankreich gab es schon im 16. Jahrhundert behördliche
Maßnahmen zur Sicherung der Beständigkeit der Familiennamen. In Bayern werden
Namensänderungen 1677 verboten. In Österreich erst im Jahre 1776, also hundert
Jahre später. In Preußen noch später erst 1794. Die hannoversche Regierung ordnete
in den Jahren 1826, 1829 und 1855 für Ostfriesland die Aufstellung von Listen
der Familiennamen an.
Bis zu diesen Jahren konnten die Familiennamen in den einzelnen Ländern durch
sogenannte Beinamen / Spitznamen sich noch verändern. Der alte Familienamen
wurde abgelegt und der neue FN angenommen. Beinamen / Spitznamen konnten u.a.
aus einer bestimmten Tätigkeit, Aussehen oder der Herkunftsort sein.
Letzteres könnte auf den Familiennamen MITZINGER zu treffen.
Auch in der heutigen Zeit gibt es noch sog. Beinamen / Spitznamen zur Kenntlichmachung
um welche Person es sich handelt.
von Professor Josef Karlmann Brechenmacher
Berau(er)aus
dem ON Berau (Bad.) 1400 Hans Berau, Bürger zu Schaffhausen: LHL. III,
73.
Buchenberg(er) aus häufiger ON Buchenberg. 1377 Hänslin Buchenberg,
zu Sulz (Württ.): WR. Nr., 12972 (dort verlesen: Buchenbag! Der Name gehört
aber zu Buchenberg bei Villingen, u.a.
Damm(e). Dammo, Damme, Thamme, Temelin ist noch in der namengebenden
Zeit oberd. Wie nd. Häuf. VN vgl. 1157 Dammo, Kustos zu Öhringen:
WUB. II, 106- 1300 Herr Tammo von Waldstein (B./A. Wolfach): >WUB. XI, 386.
- 1318 ff Thamme (Dammel) von Ramstein: FüUB. II Nr. 96 u.o. - 1351 Temeli
Hübschmann (im südlichen Schwarzwald) = 1354 Damme Hübschmann:
FüUB. II, 182, 199. 1254 Luthardus Frater Tammonis: PUB. II, 11 u.o. -
1275 Tammo de Zagense: PUB. II 302 u.ö. - Tammo de Frisia: KB. 140. - 1289
Tammo de Buddesowe: PUB. III, 84 u.ö. - Ob der Vollname Thankmar (wie nd.
In der Regel) oder Dagomar zugrunde liegt, kann hier nicht ausgemacht werden.
Die geogr. Nachweis wage ich von den folgenden nicht zu trennen. (siehe auch
em. Familienbuch vom Verfasser.)
Damm(e) aus sehr häuf. ON Damm, Tamm, Damme. Auch Altdamm in Pommern
ist alt Damme. 1296 Bernerus de Damme, Rathmann zu Stettin: PUB. III. 265. –
1317 Hermannus de Dam, Subprior zu Leipzig: UUL. 212.
Tamm(e)s. Damme. Dazu mehrf. ON T(h)amm. Belege bei Damme.
Tham siehe Damme. 1556 Barthold. Tham, reitender Trompeter zu Stuttgart:
WV. (NF) VII. 152 u.v.a.
Demuth. 1. ÜN aus mittelhochdeutsch die muot, demuot = herablassend,
bescheiden, 1293 Heinrich dictus = Diemuot, zu Oberried (Freiburg i.B.): FUB.
II Nr. 136 - 2. Muttername = Sohn einer Frau Demut. 1336 Emercho filius Demudis,
zu Niederingelheim (Hess.): BHU. III, 123, u.a.
Erb(e) ist im Mittelalter bes. Südwestd. (els.) beliebter VN. Eine
in Kolmar besiegelte Urkunde von 1282 beginnt: "Ich Erbe, Erben sun":
(AO. I, 443. - Als SN: 1320 Joh. gen. Erbe, Kaplan zu Konstanz: REC. II Nr.
3855, u.v.a. Die Tübinger Erbe schreiben sich aber 1356 noch Erwin: DG.
XLI, 346.
Erlbeck aus häuf. ON Erlbach. 1483 Fritz E. aus Höflas (O/Pf.):
ZfGO, LXII, Mitt.21.
Gleisner, Gleißner, nur mehr selten Gleisener, vereinzelt auch
Glei(s)ner, Gleiszner, 1. aus ON Gleißen (Branb.), 2. in der Hauptsache
aber ÜN aus mhd. gelære = einer, der in der Kunst der Verstellung Meister
ist. Der erste, der diesen Namen trägt, ist Heinrich der Glîchezäre
(1170), ein elsässischer Fahrender, dem wir die älteste deutsche Tierdichtung
(Reinhart) verdanken. Da der Dichter sich in seinem Werke den Namen selbst beilegt,
so kann Gleisner - dies die richtige Form gegenüber dem häufigeren
Gleißner - nicht abschätzige Bedeutung gehabt haben ("Heuchler"),
mit der wir das Wort heute umschreiben. Da die Verbreitung des Namens auffallen
muss, gebe ich die Geographie genauer. Siehe auch Gleixner. Seite 556 im 1.
Teil.
Gleixner, bes. bayr. Nebenform von Gleisner, s.d.
Hintervormacher. Der meist missverstandene Name geht von dem ON Fornach
(O/Öst.) aus, urspr. Varnach, d.h. mit Farn bestandenes Landstück.
Der ON kommt schon 1402 als Vormach, 1480 als Varmach vor. 1654 Georg H. aus
Teisendorf (Salzburg): SM. Nr. 2275.
Junker, =s, seltener Junkherre, Jung= , zu mhd. junc=hërre, eig. "noch
nicht Ritter gewordener Adeliger". 1295 Berth. et Burch. dicti Junkerer,
B. zu Überlingen: FuUB. VNr.193. - 1373 Nicilaus Junkher, B. zu Füssen:
AH. XXIV, 6, u.a.
Kneif, (Kneif(f)el, mitteldeutsche Formen zu Knauf, s. d. 1525 Nikol.
Kneifel aus Mörcingen (St. Avold): RQF. I, 285. - 1560 Hans Kneiff (u.
Kneuff), Förster zu Hilsbach (Sinsheim): ZfGO. 1942, Mitt. 78.
Kugler, 1. = Gugler, s. d. 1245 Berhtoldus dictus Cugelar zu Meßkirch:
ZfGO. III, 465. - 1282 Hainr. Dictus Kugler, zu Meßkirch: FüUB. V
Nr. 165, u.v.a. - 2. Für die öfters angegebene Bed. "Kegelspieler"
ist der Name viel zu alt.
Der Name Kugler kommt in Wien (1926) 158 mal vor, in Augsburg 26 mal, Stuttgart
(1929 und 1940) 91 mal und in Berlin (1929) 56 mal vor.
Lorenz, -tz s. Laurentius. 1486 Curd Lorencz, B. zu Kassel: KK. Nr. 478
u. v. a.
Marbach(er) aus dem häufigen ON Marbach. Auf die Sillerstadt bezieht
sich 1350 diu Marpachin zu Leonberg: AU. 52. - 1386 Hans Marpach, B. zu schw.
Gmünd: ZfGO. XX, 207; WV. (NF.) XI, 274, u.v.a.
Markstein(er) = der beim Grenzstein. 1405 Heir. Markstein, Spitalschaffner
zu Freiburg i. B.: FSp. II Nr. 788, u.a.
Mietling, Berufsname aus mittelhochdeutsch mietelinc = (urspr.) einer, der
um Lohn arbeitet. 1284 der Mieteling von Sante Peter, Zeuge zu Freiburg i. B.:
FUB. II Nr. 13 (= CAO. II Nr. 659).
Minsinger s. Münsinger. 1580 Joh. Joachim M. , At zu St. Peter (Schwarzwald):
FDA. XIII, 294, u.a.
Mitzsch, Mietzschke, aus slawischen Namenstamm Miči = Schwert. 1480
Kasper Mitzsch, nachmals Diakonus zu Mylau (Sa.): SPf. II, 605, u.a. (latinisiert
Mitius).
Münsinger, oft Mins =, aus Ortsname Münsingen. 1245 Abt Bertoldus
dictus de Munegesingen: WUB. IV, 86. - 1396 Joh. Münsinger, Rektor zu Rottweil:
GSchW. I, 179, 248, 253, u.v.a.
Renner, 1. Berufsname aus mittelhochdeutsch rennære, mittelniederdeutsch
renner = reitender Bote, leicht bewaffneter Reiter, Trossknecht. 2. aus Vorname
(meist altdeutscher VN < Vorname >) Reiner. 1336 Ruod. Der Renner aus
Pforzheim: ZfGO. VI, 222. - 1347 Burkh. Der R. aus Pfullendorf: REC. II Nr.
4845, u.v.a. Zu Ziffer 2 vgl. 1574 Veit Renner (auch Reiner) aus Auerswalde
(Sa.): SPf. II, 731.
Wimmer, 1. in der Hauptsache aus mhd. Widemer = Inhaber eines widemen,
d. h. eines geistlichen Guts. Der Hof Wimmer in der Gemeinde Königswiesen
O/Öst.) heißt 1380 Widenhof; der Hof Wimmer in der Gemeinde Petenbach
(O/Öst.) heißt 1325 an der Widem. Wimm (aus Widem) und Wimmer sind
bes. im bayrisch-österreichischen Raum sehr häufige ON. - 2. in den
Gebieten alten Weinbaus ist Wimmer aus mhd. (mittelhochdeutschen) windemer =
Weinleser. 1322 Friderich Wymmer aus der Diöz. Regensburg: KB. 634. Der
Name Wimmer kommt in Wien (1926) 610 mal vor, Augsburg 23 mal vor, München
(1929) 242 mal vor, Regensburg (1926) 43 mal vor, Stuttgart (1929 und 1940)
18 mal vor und in Berlin (1929) 59 mal vor.
Max Gottschald. Fünfte verbesserte Auflage mit
einer Einführung in die Familienkunde von Rudolf Schützeichel, 1982.
Walter de Gruyter, Berlin/ New York
MIĆI:
slavischer Stamm zu meč "Schwert", Oberwendendisch Mječi
slav, niederwendisch Mjacslaw (x asl. Mesiti, tsch. Mišeti "mischen"und
mysli), Miets-, Mütz|- laff, Mitz-, Mas| loff (vergleiche ON < Ortsname
> Maßlow, Meckl.). Kf. Metschke, Mes| e(c) k(e), ik, ing, ke; Messe(l);
Mie| tz(e), tsch (ke), citsch, ska, ske, sch(e)l; Misch| e(k), el, ka, ke, (s.
d.), ing; Mis|ke, l; Miss|ach, el, ing; Mitzling. Vergleiche Mießnick
und Nicolaus.
Minsinger: siehe Münsinger.
Mitz|loff, ling: siehe MIĆI.
Mietling: 1. "gemieteter Knecht". 2. "Vikar".
Mietslaff, sch (ke), ze: siehe MIĆI.
Mießnick: zu polnisch mieznik "Schwerdtfeger"(vergleiche
MIĆI). Misnig.
Miss-: siehe MIĆI.
Erb-: s. Erbe und Ehre.
(erben): Erblguth, stößer (eine Art Bergarbeiter. Sch. I).
Erber: aus ehrbar, doch x ERBE.
ERBE: zu ahd. arbi "Das Erbe". Bei Umlaut nicht zu trennen von
einem Stamm ERP, der zu ahd. erpf. "dunkelbraun" gestellt wird. Selbst
Berührung mit AR (AN), HEER und IRMIN. [ Socin 140: Erphert = Erphridus
= Erphort, ebenda Erenfurd, Erfurdin, Ehrenfridin (FN Erfurt), aber ON Nassenerfurt,
Hessen aus 1123 Erffrith ]. Erbentraut gewiß = Irmintrud.
Arbogastes: Hl. Bischof von Straßburg: Ar(bo)-gast; auf alem. Gebiete
auch Gast, Kast, Kästle: (Nach anderer Leseart Arvagastes; zu as. Aru "schnell,
bereit"?).
Erbhart: Arbert, Arpert, Arfert, Arvert, Erblarth, ert (seder). Erphari: Arber,
Arper, Arwers, Erbler (s.d.), ersdobler (s. Tobel), ring Arbrich: Erbreich,
Erb(e)rich (x HEER, Hariberaht). Kf. Arpus (Chattenfürst, Tac. A. 2,7; meist
als ablautend zu erpf (s.o.) oder als "Erpel"(brauner Enterich) erklärt:
FN Erpf, Erpel, Herpel). Arbio, Erbo (auch mit selbstständiger Bedeutung
"der Erbe"). Arp, ls, ing, Arbs, Arf,
lf(e), ken, mann, Arwle(n), inger, Erb, le, en, el(ing), chen, sen, lich
(doch vgl. schwäb. Erbele "Erdbeere"; ON Erp, lel, en), Erflle,
ling, Erwe, Ervens, Irps (Arbens s. d., Arf(ken), Arf-, Arbes-, Erflmann, Arbesmeier
wohl zu Erbse.
Siebente, sehr verbesserte und vermehrte Auflage. Herausgegeben von Prof. Dr. Pauil Cascorbi, 1933
Buche --> Buchberger
III. ahd. puocha, mhd. "Buche" - in der Zusammensetzung wie Vierbuchen;
Buchmann; Buchauer; Buchberger; u. w.
Dassler, III. Schicht (Thüringen, Sachsen) ein Unkluger, Schwachkopf?
Auch Daseler; Tasler. Oder zu mhd. taselen "tändeln, schäkern"?
Dippel aus I. (die drei Schichten innerhalb der FN < Familiennamen >)
siehe Peudô , b. III. Schicht "ein einfältiger, ungeschickter Mensch",
ursprünglich ein Pflock, Klotz (in Baden).
Gschwand(tn)er siehe Schwend.
Schwend, III. (die drei Schichten innerhalb der FN < Familiennamen
>) vom ahd. swandjau, jetzt mundartlich schwenden "schwinden machen",
durch Feuer ausroden. In vielen ON auf -schwand, -schwende. Petrus dictus Swander
burgensis de Mulnhusen 1266, Swanderer in Freiburg 14. Jahrhundert, Swendler
in Waldshut 1354. Der Schwander hat den Wald geschwendet oder wohnt auf einem
Grundstück des Namens.
FN < Familiennamen >: Schwand(n)er; Gschwand(tn)er; Schwender; Schwend(e)ner;
Gschwender; Schwantler; Gschwändler; Schwanger. ZSS. (Zusammensetzung):
Buchschwendter; Neu-; Prg- (Bürken-); Wid-; Eppenschwander; Ober-; Hochschwender;
Magrgschwandtner (Ort Magrschwand in Baiern); Neuschwanger, -schwenger, -schwander,
-gschwender; Hasenschwendtner; Straßg-; Schwendbauer; Schwemberger (aus
Schwendr, Tirol). - Örtlichkeitsname Schwende. Schwendemann.
Kugler, III. (die drei Schichten innerhalb der FN < Familiennamen
>) 1. Verfertiger von Kapuzen (auch Träger ?). Auch Gugler; Kogler (Nicolaus
Kageler 1380, Wolder Kogeler 1388 Greifswald); Kag(e)ler; Kagelmacher. 2. Kegelspieler
?. 3. Glasschleifer, der Kugelförmige Vertiefungen ins Glas schneidet.
Auch Kügler.
Mieczyslaw - "Schwertruhm". < Slavische Namen >.
Mieske, Mietz siehe -slav, Miethe siehe Moỗaz.
Mießner siehe Meißner. Mießnick III. poln. Mieznik "Schwertfeger".
Mietling III. gemieteter Knecht.
Sagasser, III. (die drei Schichten innerhalb der FN < Familiennamen
>) "der aus Sagas" Kärnten.
Tasler siehe Dassler
Tipp- siehe Peudô (Vollname, zweistämmige Kürzung).
Buchenberger, Puchberger,
Herkunftsname Buchenberg.
Gleissner, Übername: "Heuchler, Verführer, Irrlehrer";
vielleicht in ältere Bedeutung auch mit positivem Sinn ("der nach
seiner Tagesarbeit auf den Halden das Glitzernde und Gleißende sammelt"),
GRIMM.
Gschwandtner, Herkunftsname auf eine Örtlichkeit Gschwand(t) bezogen
(zu schwenden, "Schwendrodung durchführen durch Absterbenlassen der
Bäume").
Hofer, Übername: "Besitzer eines Hofes" (ursprüngliche bäuerliche
Grundbesitzeinheit).
Kirchschläger, Herkunftsname: "aus Kirchschlag Stammender"(Benennung
nach kirchlicher Rodung).
Wid(e)mayer, Wohnstattname: "Mann der auf einem Widem (Kirchengut)
sitzt" (FINSTERWALDER).
Wimmer, Wohnstattname: Bewohner eines Gutes, das einer kirchlichen Institution
gewidmet war, vgl. Wid(e)mayer.
Pischl
-Höfen (Außenfern) 16. Jahrhundert, Telfs (1618 UB.), übh. Ö.O.Inntal,
1488 Cunrad Püschel zu Telfs Pf.A. Telfs - E: Pischolf = "Bischof" (ÜN
"Bischof" Sterz. AD4, 162) oder VKL. Zum ÜN "Posche" = "Buschen"
s.d.
Buchberger - Nördl. Kufstein - HN Buchberg Ebbs, Breitenbach, St.
Johann, 1427 Puchberger Pillberg Q - E: "Buchenberg"; "das Buch"
= Buchenwald, s. Bucher.
Bucher - Verbreitet - Buch, Bucha, Buche verbreiteter HN: Wilten, Hölting,
Mutters, Ulten, Passeier; Bucher in Hölting wohl nach einem vom Buchhof
am Bergisel Zugezogenen benannt, 2 ONF 7, 1931, 73 - E: Zu mhd. buoche f. "Buche",
buoch n. "Buchenwald".
Gleissner - Arzl - Imst, Mutters - E: BeiN "der Gleize", s.
Vor., aber auch "der Glise" So 416.
Gschwandtner - Schwoich, Stans, St. Johann, Thiersee, Achental - HN Leutasch,
Breitenwang, 1659 Gg. Gschwandtner Kaltenbach AB3, 177 - E: Durch Schwenden,
d. i. "durch Absterbenlassen der Bäume gerodeter Wald", ma. Kšwąntε
f. "entrindeter, absterbender Baum".
Gugler - Tramin - E: Berufsname Gugelmacher; Gugel aus lat. Cucullus
"kapuzenartige Kappe" Schm. 2, 880.
Hintner: a.) Achental, Steinberg, Rattenberg, b.) Gsies, O. Pustertal
- a.) 1360 Chunrat da hinten Galzeins Cj. Gallzein), 1427 Hintner Rotholz; b.)
HN Hintner Gsies, 1545 ebso. O. Pichl, Hi Gsies 51 - E: Hintner ist der Inhaber
des Hofes "da hinten", vgl. in Gsies 1307 auch einen Hof "oben
hin", einen HN "Oben auf" im Pustertal Ldb. ST. 579; oder Schwz
HN im 15. Jh. Cuni dahinnen, Cunr. Da obnen u.ä., Tobler 133f.
Hintner - Villanders - HN 1415 Curia da hinden. 1482 Hintenhof, 1545
Mich. Hindner Latzfons Ta- E: Vgl. Hintner.
Hofer - Im östl. Nordtirol, Stubai, Wipptal, U. Eisacktal, Regglberg,
Etschland sind Hnen "Hof, Hofer" zahlreich. Das an WstNen arme O.Inntal
hat aus seinen Onen "Hof" keine FNen Hofer geschaffen. Die "Hofer"
besonders von Stubai, Algrund, Passeier, Ulten, Deutschnofen. Die Passeirer
Hofer kamen von Howva in Ulfas, Passeier, über Magfeld nach Moos u. auf
den Sandhof (Ta); 1298 erhält "Bertoldus dcs. Houer ex Passira"
einen Zehent in der Pfarre St. Leonhard AD 3, 2, 191 R. 60 - E: Hof die ursprüngliche
bäuerliche Grundbesitzeinheit, aus der durch Teilung schon beim Ausgang
des Mittelalters mehrere Anwesen entstanden, meistens vier, Lit. S. § 33a. In
den Urbaren wird aber von der Grundherrschaft , z.B. vom Probsteigericht Ambras,
im Ub. Bei Vorschreibung der Abgaben bis ins 18. Jh. Am Hof als der ursprünglichen
Einheit festgehalten, Ldb. 594.
Höfer - Vorarlberg - ON Höfen Außfern - 1427 Höfer,
1458 Sebastian Hoffer zu Puchelbach AB 2, 180- E: Der ON Höfen im spät
besiedelten Außfern enthält die jüngere Beugungsform von Hof,
die ältere liegt in der vielen ONen auf -hofer vor.
Kugler - Gschnitz - HN a.) Mölten, b.) Toblach, 1450 Uolrich Kugler;
c.) in Gries a. Br. W1, 187 - E: Kann Berufsname wie in Bayern für Kapuzenmacher
sein, Kugel u. Gugel aus lat. Cucullus Schm. 1, 880, oder von e. HN kommen,
HN Kuglweg (O. Mais) 1317 Hainr. Chugelweger Ta 1, 437 ("Bachkugeln"
= "Rollsteine"). Aber Kugl HN Penning b.g., 1324 der Chuglaer in dem
Pach, Gries a. Br. W 1, 187, zu der zw. Rietz u. Ochsengarten lebenden u. beurkundeten
Nebenformen Khugl m. zu "Kogel" = "Bergkopf", s. Kogler.
Der Familienname MARKSTEIN
wird in der erzgebirgischen Namensecke (1) wie folgt erklärt:
"Direkter Bezug zum Bergbau ist nur selten nachzuweisen. Hierher gehört
mit Sicherheit der wetserzgeb. FN (ÜN) Markstein (vorwiegend um
Hartenstein, ursprünglich ein Loch- bzw. Schnurstein, der die Grenzen eines
Grubenfeldes bezeichnete."
Da es noch weitere Bücher gibt und sich auch die Schreibweise der Namen
im laufe der Zeit verändert haben sind die Aufstellungen der Herkunftsorte
sowie die Bedeutung der Familiennamen nicht vollständig und sollten nach
und nach ergänzt werden. Auch in früheren Zeiten gab es Rechtschreibreformen.
Das beste Beispiel ist hierfür Tippelt.
Die deutschstämmigen Ungarn in Himeshaza (Nimmersch) bei Mohacs sprechen
heute noch das alte Fuldauer Deutsch. Die 23 Gründungsfamilien des Dorfes
kamen aus dem Bistum Fulda. Sie haben ihre alte Muttersprache bis in die heutige
Zeit beibehalten. Die Nachzügler aus anderen Landteilen haben den vorhanden
Dialekt angenommen. Bis zum Ende des II. Weltkrieges war das Dorf rein Deutsch.
In ihrem Sprachschatz finden wir heute noch Wörter die und uns nicht mehr
geläufig sind.
Mai 2000
(1) "Gibt es typisch erzgebirgische Familiennamen?" von Dr. Dr. Volkmar Hellfritzsch, Stollberg. Veröffentlich in "Erzgebirgische Heimatblätter" 2/2000.