Das Lied vom Aupatal

Ich kault a mol vo dr Koppe ro
On bis of a petzer no,
doch wetter no wor mei Verlanga,
drumm bin ich wieder wetter ganga.

Kemmt ma dann vom Petzer rei,
Is ma of dr Appe glei;
Do on dort, es ist a Graus,
Stieht a alt zerwerchtes Haus.

Dornocher kemmt ma of Donkeltol,
Durt sein die Stroßa a su schmol,
Wenn zwee nei of Maschdrof ziehn,
Muß ener ei dr Appe giehn.

Ei Maschdrof kaft ich mir a Bier,
die verlangten viel dafür;
Ich musste zwiene Sechser gahn,
Wenn ich wullt a Breier (Brauer) sahn.

Do nohert kemmt ma of die Freit,
Dos Stadtla dos is sehr gescheit,
Wies oder mit a Leita is,
Dos wes ich holt ne ganz gewiß.

Of jedem Wache setzt n Krohe (Krähe)
On die Sternlan die sein bloe;
Ich ho eich doch ne ogelocha,
Do kennt ihr glei a Vetter froha!

Ei dr Buche is wul schien,
Om Summer tun se barwos giehn,
Om Winter hon se Stiefel o,
Hon glei kene Sohla dro.

Bei Erwa fängt die Oltstodt o,
Dor nohert giehts om Drecke noh
Iwer die Seif´zer Brecke weg
Immerfort om grüßta Dreck.

Do honda hört ich a Dideldomdei,
S musst a Leierkosta sein.
Bei Staffa is die Altstodt aus,
Dort mocht ich mich zum Tempel naus.

 

Trüwawosser ho ich ne gefonda,
Ich docht dos wär doch a dohonda,
Ich soch wull en grußa Bohnhof stiehn,
Da tod doch mehr zur Altstodt gehiern.

Nieder-Altstodt hot mir sehr gefolla,
S wor dos schienste Durf vo olla,
Durt gan se einander, s iß ene Pracht,
Mit om Stecka gute Nacht.

Endlich wor ich ongelangt,
Noch damm schun su mei Herz verlangt,
Do wor ich holt ei Trautna drenn,
Do ronnta olle Hunde remm.

Die Steene, die worn ogebonda,
Ich ho a ne en enzicha gefonda,
Doß ich hätt känna en Hund drschmeißa,
Da mich wullt ei die Hosa beißa.

Ei Trautna sulls en Lendwurm gan,
Dan wullt ich mir doch besahn,
Doch wie ich kom of a Reng getofft,
Do hotta sa schun weggeschofft.

Jetzt hott ich holt dos Deng schun deck
On nohm die Bene of a Reck
On ronnte schnurstracks wieder hem
Iwer Stock on iwer Sten. 

Jetzt setz ich wieder of dr Koppe
Bei am Talfel Rüwasoppe
On sah of Eich Krowatza no
On denk ich kum Eich nimmer noh.

Ma kriecht durt donda nischt zo frassa,
Ihr hot of mich schon längst vergassa,
On Du liewer Rüwazohl,
Do host Du Die schien Aupatol.



Aupatalers Heimatlied

von Josef Lorenz
vertont von Richard End

Wenn im Tal die Bäume blühen
und von fern das Bächlein rauscht,
wenn die Abendwolken glühen
und das Ohr den Vöglein lauscht:
Schau von Bergen ich hernieder
in mein schönes Heimatland,
singe heimlich unsre Lieder.
Heimat, sie sind dir bekannt.

Weit in die Täler klingt das Lied,
mein Gruß gilt heut´ den Bergen all,
dem Heimatort im Aupatal.

Wenn dann in der Dämmerstunde
Abendglöckleins Ton erklingt,
wenn aus weitem Talesgrunde
letzter Gruß zum Berge dringt,
treibt das Vieh heim von den Wiesen
über Acker, Flur und Hain;

 

und droht Wetter hoch vom Riesen,
blickt der Bergler trutzig drein.

Weit in die Täler klingt das Lied,
mein Gruß gilt heut´ den Bergen all,
dem Heimatort im Aupatal.

Wenn ich einst am Lebensabend
müde dann mein Haupt gelegt,
will als letzten Wunsch ich haben,
dass man mir ein Kreuzlein schlägt.
Mitten drin in unseren Bergen
soll mein Grabeshügel stehn,
wo von Rübezahl und Zwergen
heute noch die Märchen gehn.

Weit in die Täler klingt das Lied,
mein Gruß gilt heut´ den Bergen all,
dem Heimatort im Aupatal.


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